Was geschah in München?
Die in der Formel 1 involvierten Hersteller und neun Formel-1-Teams trafen sich in München - Details der Gespräche sind nicht bekannt
(Motorsport-Total.com) - In München trafen sich am gestrigen Mittwoch die Vertreter von BMW, Mercedes, Renault, Honda und Toyota, sowie die Teamvertreter der Formel 1, um über die weitere Zukunft des Grand-Prix-Sports zu beraten. Details des Treffens drangen nicht nach außen, was die Spekulationen, die es im Vorfeld gab, noch einmal zusätzlich anheizen könnte.

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Muss Max Mosley im Herbst gegen andere Kandidaten antreten?
Entgegen der Annahmen im Vorfeld war wohl auch eine Delegation des Jordan/Midland-Teams anwesend, sodass in Bayerns Landeshauptstadt nur Ferrari fehlte. Die 'Times of London' spekulierte zu Beginn der Woche, dass die Verhandlungspartner beim Treffen beschließen könnten, die Pläne für eine Konkurrenzserie zu beschleunigen. Bereits im kommenden Jahr könnte eine solche Rennserie dann beginnen.#w1#
Diese Vermutung ist aber illusorisch, denn in etwas mehr als einem halben Jahr lässt sich kaum eine eigene Rennserie mit eigener Infrastruktur und Verträgen mit TV-Sendern und Strecken auf die Beine stellen. Zudem sind die Teams bis Ende 2007 durch das Concorde-Agreement vertraglich an die Formel 1 gebunden.
Wie unsere Kollegen von 'grandprix.com' erfahren haben wollen, war das Treffen in München jedoch gar nicht auf kurzfristige Entscheidungen ausgelegt. Dies erscheint vor dem Hintergrund, dass die Hersteller und die angeschlossenen Teams schnellstmöglich einen Reglementvorschlag auf den Tisch bringen müssen, nur logisch.
Die FIA veröffentlichte einen Entwurf der Regeln für 2008 bereits vor dem US-Grand-Prix, vor einigen Tagen wurde den Teams, Herstellern, Rennveranstaltern und wichtigen Sponsoren eine ausgearbeitete Version zugeschickt. Man habe sich, so die Informationen von 'grandprix.com', auf längerfristige Entscheidungen konzentriert. Die momentane Politik in der Formel 1 spielte in München eine untergeordnete Rolle.
Auch eine Gegenkandidatur bei der Wahl des FIA-Präsidenten im Herbst stand den Gerüchten zufolge nicht auf dem Plan, auch wenn es hierzu bereits seit einigen Wochen Spekulationen gibt, dass mit Kevin Morley ein Kandidat bereit stehen würde. Morley war zuvor auch als Direktor der 'GPWC' im Gespräch, bis diese sich formal auflöste. Offenbar verfolgte man diese Pläne in München nicht weiter.
Sollte man nicht die Führung in der FIA - in der die Formel 1 ohnehin nur einen kleinen Teil der Aufgaben darstellt - an sich reißen können, so würde man für eine Konkurrenzserie ab 2008 eine eigene Sporthoheit gründen müssen. Während eine formale Gründung kein Problem ist, würde eine Unterstützung durch die entsprechenden Organisationen der Länder, wie dem ADAC in Deutschland, Vorteile bringen. Tim Keown und Alan Gow dem 'Royal Automobile Club' (RAC) in Großbritannien schlossen eine Zusammenarbeit mit den Herstellern gegenüber 'BusinessF1' bereits kategorisch aus.

