• 17.10.2008 16:30

  • von Fabian Hust

Was die Fahrer von Einheitsmotoren halten

Ab der Saison 2010 könnte die Formel 1 mit Einheitsmotoren an den Start gehen - das sagen Sebastian Vettel, Adrian Sutil und Fernando Alonso dazu

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA schockte die Formel 1 am Freitag mit der Bekanntgabe, eine Ausschreibung über die Bereitstellung von Einheitsmotoren und Einheitsgetrieben zu starten. So richtig kann sich im Moment noch niemand vorstellen, dass in den Autos ähnliche Motoren stecken sollen, auch wenn schlussendlich die Hersteller die Motoren weiterhin selbst bauen können, wenn sie dies denn wollen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica vor Heikki Kovalainen

Egal, was im Heck steckt, die Fahrer geben immer ihr Bestes

"Die Fahrer befinden sich nicht in einer Position, um darüber zu entscheiden", sieht Sebastian Vettel das Thema gelassen. "Dies ist der Grund, warum wir darüber nicht nachdenken. Alles, was mich interessiert, ist das Fahren des Autos. Egal, was in der Zukunft geändert wird - egal, ob dies die Einführung von KERS oder die Reduzierung der Aerodynamik oder sonst etwas ist -, wir werden immer noch versuchen, auf der Strecke das Beste zu geben und mit Untersteuern, Übersteuern, der Traktion oder mit was auch immer kämpfen. Ich habe nie darüber nachgedacht, es liegt also nicht in meinen Händen, also habe ich diesbezüglich keine Meinung."#w1#

Adrian Sutil, beschäftigt bei Force India, dem kleinsten Rennstall der Formel 1, hat hingegen eine eindeutige Meinung: "Mit Sicherheit denke ich, dass die Teams ähnlicher sein sollten. Im Moment sollte jeder eine bessere Chance haben. Für uns ist es zum Beispiel sehr schwierig, einen Schritt nach vorn zu machen, da die Werke einfach so viel Geld investieren und wir dieses selbst nicht haben. Wir können aus diesem Grund nie wirklich aufholen. Für uns Fahrer ist es wirklich hart, in den Autos unter Bestes zu geben, weil das Ergebnis dennoch immer die letzte Reihe ist."

"Vielleicht können wir eine Lösung finden, um das Feld etwas näher zusammenzubringen", so der Deutsche weiter. "In den vergangenen drei Jahren haben wir meiner Meinung nach diesbezüglich bereits gute Arbeit geleistet. Das Feld liegt sehr nahe beisammen, aber vielleicht ist es wichtig, die Kosten etwas zu reduzieren."

Sutil blickt dabei nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf Änderungen am Ablauf des Wochenendes: "Vielleicht sollten wir ein Freies Training während des ganzen Tages haben, eine Kombination aus Tests zusammen mit einer Rennveranstaltung. Dadurch könnten wir auch Kosten reduzieren."

"Das macht mehr Sinn, denn du kannst dein Auto abstimmen und fährst unter denselben Streckenbedingungen sofort das Rennen. Vielleicht wäre dies für die Fans attraktiver, denn die Autos würden deutlich mehr auf der Strecke zu sehen sein. Vielleicht könnte man zwei Rennen wie in der GP2 haben, ein Sprint-Rennen und ein Haupt-Rennen. Ich denke, dass wir uns immer verbessern können."

Fernando Alonso kann der Idee von Einheitsmotoren durchaus etwas abgewinnen - jedenfalls zum Teil: "Mit vereinheitlichten Motoren und Reifen hängt es mehr von den Qualitäten des Fahrers ab. Ich denke jedoch nicht, dass dies gut für die Formel 1 wäre. Wir haben im Fahrerlager große Marken: Toyota, BMW, Mercedes, Renault, Ferrari, und es würde seltsam erscheinen, dass wir alle mit demselben Motor fahren. Das wäre nicht mehr länger die Formel 1."