Warum Heidfeld gegenüber Kubica im Vorteil ist
Mit seinem weicheren Fahrstil hat Nick Heidfeld gegenüber Robert Kubica einen Vorteil: "Musste dieses Jahr nur meine Linienwahl ändern"
(Motorsport-Total.com) - Für die Zuschauer hat sich durch die neuen Einheitsreifen in der Formel 1 nicht allzu viel geändert, für die Fahrer aber schon - mit ein Grund, warum es gegenüber 2006 einige Verschiebungen in den Kräfteverhältnissen gegeben hat. So herrschen zum Beispiel im BMW Sauber F1 Team auf einmal klare Fronten zwischen Nick Heidfeld und Robert Kubica.

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Nick Heidfeld fährt nicht so aggressiv wie einige seiner Kollegen
Bei seinen Premierenrennen im Vorjahr hatte Kubica seinem viel routinierteren Teamkollegen noch arg zugesetzt, doch bis Barcelona am vergangenen Wochenende sah er in dieser Saison eher armselig aus. Das lag nicht daran, dass er über den Winter das Autofahren verlernt hat, sondern vielmehr daran, dass er sich noch nicht wirklich auf die neuen Reifen einstellen konnte, die härter sind als früher und somit viel weniger Grip bieten.#w1#
Damit kommt nicht jeder zurecht: "Robert", erklärte Heidfeld in einem Interview mit den Kollegen von der 'Auto Bild', "lenkt genau wie Alonso mit einer aggressiven Bewegung sehr weit ein. Dabei untersteuert das Auto enorm. Und diese Fahrweise ist jetzt mit den härteren Reifen nicht mehr möglich. Ich mache kleinere, ruhigere Bewegungen und fahre sehr präzise. Ich musste dieses Jahr nur meine Linienwahl ändern."
Warum das denn, Nick? "Die Reifen bieten weniger Grip. Ich fahre deshalb ein bisschen spitzer in die Kurve. Das heißt, ich fahre gerader rein und auch gerader wieder raus", entgegnete der 30-Jährige. Ansonsten habe er sich aber überhaupt nicht umstellen müssen, der eher aggressiv angehauchte Kubica, der ja auch die Schaltwippen am Lenkrad bedient, als wären sie Workout-Sandsäcke für einen Boxer, hingegen schon.
Davon betroffen ist übrigens auch Doppelweltmeister Fernando Alonso, der einen ähnlichen Fahrstil wie Kubica pflegt und sich gerade in der Umstellungsphase befindet. So könnte auch zu erklären sein, dass er gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton so schlecht aussieht, denn nach vier Rennen liegt Alonso zwei Punkte hinter dem WM-Leader im zweiten McLaren-Mercedes - womit eigentlich niemand gerechnet hätte...

