Ward kritisiert FIA-Konten in zwei Ländern

FIA-Präsidentschaftskandidat David Ward kritisiert, dass Amtsinhaber Jean Todt FIA-Konten in Frankreich und in der Schweiz installiert hat

(Motorsport-Total.com) - David Ward tritt bekanntlich am 6. Dezember bei der Wahl zum neuen FIA-Präsidenten gegen Jean Todt an. Als sein Hauptanliegen beschreibt er "vor allem eine größere Transparenz in Bezug auf das Finanz- und Rechnungssystem sowie den Modus, nach dem der FIA-Präsident gewählt wird. Da gibt es große Defizite, teilweise erst kürzlich von Jean Todt initiiert und eingeführt."

Titel-Bild zur News: David Ward

David Ward hat einige Ideen, wie man die FIA modernisieren könnte Zoom

Besonders irritierend findet er das Finanzgebaren der FIA unter dem amtierenden Präsidenten: "Jean Todt hat für die FIA zwei finanzielle Standbeine installiert, die es nicht übersichtlicher machen. Einmal ein Konto in Frankreich und ein separates Konto in der Schweiz", kritisiert Ward im Interview mit der Tageszeitung 'Die Welt'. "Das ist nach internationalen Standards merkwürdig und ist das Gegenteil von dem, was wir nach internationalen Standards benötigen."

Außerdem stört er sich am komplizierten Wahlsystem der FIA, das seiner Meinung nach maximal zwei bis drei Präsidentschaftskandidaten zulässt, und daran, dass die maximale Amtszeit von zwei auf drei Perioden zu je vier Jahren verlängert wurde: "Das halte ich für bedenklich, weil es nicht einer permanenten, flexiblen Erneuerung dient. Das Prozedere, wie es jetzt existiert, wird zur reinen Machtfrage degradiert", findet Ward.

Was die Formel 1 angeht, so will er einen Bevollmächtigten einsetzen, der das Tagesgeschäft in der Königsklasse im Auftrag des FIA-Präsidenten regelt. Dieser Punkt war 2009 ein maßgeblicher Bestandteil des Todt-Wahlprogramms, wurde aber nie in die Tat umgesetzt. Die Idee kam damals ausgerechnet von Ward, der Todt im Wahlkampf gegen Ari Vatanen unterstützt hatte. Mit einigen Jahren Verspätung will er sie nun selbst umsetzen.

"Ich würde für die Formel 1 und alle anderen Motorsportklassen jeweils einen Bevollmächtigten einsetzen, der bei allen Rennen als FIA-Ansprechpartner vor Ort ist, um alle notwendigen Dinge zu beurteilen und dann am Ende mit mir zu besprechen", erklärt Ward. Das klinge zwar "nicht besonders romantisch", sei aber der beste Weg, die FIA wieder zu einer "klar und transparent strukturierten Organisation" zu machen.