FIA-Wahl: Ward schließt Kandidatur-Rückzug nicht aus

Zwar gilt es als unwahrscheinlich, aber David Ward schließt nicht kategorisch aus, seine Kandidatur zurückzuziehen und Mohammed bin Sulayem zu unterstützen

(Motorsport-Total.com) - David Ward kandidiert zwar im Dezember gegen Jean Todt für das Amt des FIA-Präsidenten, doch weniger wichtig als der mögliche (übrigens unbezahlte) Posten ist ihm die Umsetzung der von ihm geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen. Sollte diese gewährleistet sein, würde er notfalls auch auf seine Kandidatur verzichten.

Titel-Bild zur News: Mohammed bin Sulayem

Mohammed bin Sulayem ist derzeit einer der hochrangigsten FIA-Funktionäre Zoom

Gerüchten zufolge soll Ward nur eine Art Platzhalter für Mohammed bin Sulayem sein, der als mächtigster FIA-Mann im Mittleren Osten gilt und derzeit einer von sieben Vizepräsidenten des Todt-Kabinetts ist. "Ich kenne Mohammed gut", wird Ward von 'Autosport' zitiert. "Wenn er kandidiert, was ich nicht weiß, dann würde ich die Tatsache, dass noch jemand im Rennen ist, begrüßen." Und: "Ich müsste mir genau überlegen, was ich mache, sollte er kandidieren."

Doch selbst wenn es so den Plan, Ward gegen bin Sulayem auszutauschen, wirklich geben sollte, sprechen die praktischen Hindernisse dagegen. Denn jeder der Kandidaten muss mit seinem Kabinett bestehend aus Stellvertreter und sieben Vizepräsidenten zur Wahl antreten - und Todt und Ward haben das Feld an erfahrenem FIA-Personal mit ihren Nominierungen schon abgegrast. Außerdem wäre es wohl schwierig, erst jetzt in den Wahlkampf einzutreten und trotzdem realistische Chancen zu haben, gegen Todt zu gewinnen.

Doch Ward lässt sich alle Optionen offen: "Ich kandidiere, weil ich Reformen will, nicht weil David Ward Präsident der FIA werden sollte. Ich finde, die FIA sollte diese Veränderungen durchführen. Wenn also Mohammed findet, dass meine Reformagenda erstrebenswert ist, und wenn er dazu bereit ist, sich dafür zu bemühen und einzusetzen, dann würde ich darüber nachdenken", schließt er einen Rückzug seiner Kandidatur nicht dezidiert aus.

Denn: "Es wäre töricht anzutreten und dann nicht gut abzuschneiden, und dann landet meine Reformagenda am Ende im Papierkorb. Das wäre für meine ultimativen Ziele völlig kontraproduktiv. Also warte ich einfach ab."

Die Wahl des FIA-Präsidenten für die nächsten vier Jahre findet am 6. Dezember statt.