War Ferraris Sieg in Imola nur eine Eintagsfliege?
Honda-Teamchef Nick Fry und McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh glauben nicht, dass Ferrari 2006 um den WM-Titel mitkämpfen kann
(Motorsport-Total.com) - Nach dem umjubelten Triumph von Michael Schumacher ist die Welt der Ferrari-Fans an und für sich wieder in Ordnung, doch im Fahrerlager der Formel 1 haben zahlreiche Experten ihre Zweifel daran, dass der siebenfache Weltmeister nun wieder konstant an der Spitze mitfahren wird. Im Gegenteil: Viele halten Imola für eine Eintagsfliege.

© xpb.cc
War Michael Schumachers Sieg nur ein Aufflackern in einem dunklen Tunnel?
"Wir werden am Nürburgring und in Barcelona sehen, wo Ferrari wirklich steht", erklärte beispielsweise McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Ist Ferrari in diesem Jahr beträchtlich stärker als im vergangenen? Ja. Ist Bridgestone auch stärker? Absolut - die Regeln wurden geändert, um ihnen das zu ermöglichen. Ich glaube aber, dass wir Ferrari dieses Jahr schlagen werden, sogar mit unserem derzeitigen Leistungsniveau."#w1#
Honda-Teamchef Nick Fry ist ähnlich skeptisch: "Ferrari zieht in Imola jedes Jahr etwas aus dem Köcher - unabhängig davon, was in den ersten drei Rennen passiert ist. Das haben wir jetzt wieder gesehen", so der Brite. "Eindeutig haben sie hier einen besseren Job gemacht und eindeutig haben die Bridgestone-Reifen besser funktioniert, aber das Interessante ist nun, ob sie das auch am Nürburgring und darüber hinaus fortsetzen können. Wir werden sehen."
Ein Blick auf die Statistiken des vergangenen Wochenendes gibt den beiden allerdings nur zum Teil Recht: Fernando Alonso hatte im Qualifying 0,914 Sekunden Rückstand auf Schumachers Pole Position - und selbst gewichtsbereinigt wäre er wohl nur um etwa eine halbe Sekunde schneller gewesen. Außerdem war Alonsos schnellste Rennrunde gerade mal um 55 Tausendstelsekunden schneller als die des Ferrari-Piloten.
Die Theorie, dass Ferrari in Imola jedes Jahr konkurrenzfähiger ist als auf anderen Strecken, ist allerdings nicht ganz von der Hand zu weisen, schließlich war Schumachers schnellste Rennrunde in der vergangenen Saison um 0,746 Sekunden schneller als die eines jeden anderen Piloten, sogar um 1,275 Sekunden schneller als die von Alonso. Dabei hatten die Roten aus Maranello 2005 ansonsten nicht allzu viel Positives zu vermelden...

