Wann endet Alonsos Spa-Fluch?

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Belgien wird für Ferrari ein Schlüsselrennen. Schafft man es mit den Updates nach der Sommerpause nicht, den Rückstand zu Red Bull aufzuholen und in der WM Punkte gut zu machen, dann würde sich die "Scuderia" bald gezwungen sehen, die Saison abzuschreiben. Wenn sich aber weiterhin herausstellt, dass die Saison 2013 konträr zu 2012 verläuft, dann könnte Spa-Francorchamps eine Art Trendewende darstellen, denn im Vorjahr wurde Fernando Alonso in der La-Source-Haarnadel Opfer der Startkollision - sein WM-Vorsprung begann damit unaufhörlich zu schmelzen.

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Ferrari muss im Titelkampf endlich nachlegen, will man die Chance wahren Zoom

Trotz der negativen Vorjahreserfahrung freut sich Alonso auf die "Fahrerstrecke" in den belgischen Ardennen. "Der Kurs ist sehr speziell und man ist voller Adrenalin, was durch die Höhenunterschiede und die schnellen Kurven dem Piloten eine fantastische Erfahrung beschert", sagt der aktuelle WM-Dritte. "Eine Runde in Spa gleicht 20 Runden auf einer anderen Strecke, wenn es um Aufregung und Adrenalin geht."

Beste Kurve von Spa? Ferrari-Fahrer uneinig

Auch Teamkollege Felipe Massa erweist sich als großer Anhänger der spektakulären Strecke: "Spa ist fantastisch, und es ist für alle Fahrer wie ein Traum, hier zu fahren, vor allem in einem Formel-1-Auto. Es gibt so viel Historie, und es handelt sich um eine wunderbare Herausforderung - mit all den Höhenunterschieden und Richtungsänderungen, die bei uns Fahrern für ein zusätzliches Vergnügen sorgen."

Doch welche Kurve ist das Highlight in Spa-Francorchamps? Alonso entscheidet sich für den Klassiker - die Senke von Eau Rouge. "Man fährt diese Bergauf-Kurve im siebten Gang bei über 300 km/h. Selbst wenn du diese Kurve heute in einem modernen Formel-1-Auto mit Vollgas nimmst, dann ist die Kompression für den Körper viel stärker als in jeder anderen Kurve in der gesamten Weltmeisterschaft - und das macht es so außergewöhnlich."

Für Massa hat die Eau Rouge hingegen viel von ihrem Reiz verloren: "Mit der heutigen Technolgie sieht Eau Rouge zwar wie eine Kurve aus, aber man fährt sie wie eine Gerade - jede Runde Vollgas. Daher finde ich, dass der Übergang vom zweiten zum letzten Sektor am meisten Spaß macht, denn da gibt es so viele schnelle Kurven und Richtungsänderungen. Der forderndste Abschnitt kommt nach dem Eau-Rouge-Anstieg, wenn auf die Gerade diese Bergab-Schikanen folgen, denn der kleinste Fehler kostet dich dort über eine Runde viel Zeit."

Massa in Spa erfolgreicher als Alonso

Als forderndste Kurve nennt Alonso überraschenderweise die Ziel-Schikane: "Man fährt sie mit ungefähr 330 km/h an, und dann liegt diese sehr langsame Schikane mit sehr wenig Grip vor einem, den in Spa stellt man das Auto für sehr wenig Abtrieb ein. An dieser Stelle gibt es im Rennen immer viele Positionsverschiebungen, und die Passage ist auch wichtig, weil dort der Boxeneingang ist, der sehr schmal ist."

Während Alonso in Spa-Francorchamps noch nie gewonnen hat, gilt das nicht für seinen Teamkollegen: Massa siegte 2008. "Jeder will hier gewinnen", sagt der Brasilianer. "Ich liebe den Kurs, und ich hoffe, dass noch weitere Spa-Siege in meiner Karriere kommen werden. Es hat wegen der Historie einen hohen Stellenwert."

Alonso weiß um den besonderen Ruf der Strecke, und würde gerne gewinnen, weil "alle großen Namen dort bereits in der Vergangenheit gewonnen haben. Andererseits sind es wie immer 25 Punkte für den Sieg - wie bei allen anderen Rennen." Doch warum lief es für den Mann aus Oviedo in Belgien nie rund? "Ich schlug mich 2005 gut, als ich Zweiter wurde", erinnert er sich. "Und auch damals in der Formel 3000. Ich hatte aber nie wirklich eine Siegchance und bin oft ausgeschieden, oft wegen Pechs, technischer Probleme oder Fahrfehler. Es wäre also schön, das dieses Jahr wieder gut zu machen und alle die verlorenen Punkte zurückzuholen."