• 19.07.2002 19:24

  • von Reinhart Linke

Walkinshaw: "Wir fahren am Samstag, definitiv"

Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw spricht im Interview über die Probleme des Teams und die Verhandlungen mit Investoren

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Arrows-Cosworth-Team schon in Silverstone am Freitag nicht gefahren war und damals Teamchef Tom Walkinshaw auch nicht auf der offiziellen FIA-Pressekonferenz auftauchte, stellte er sich am Freitag nach dem Freien Training in Magny-Cours nun den Fragen der Journalisten. Zuvor hatten Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi das Freie Training erneut nur als Zuschauer verfolgen können.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw stellte sich am Freitag in Magny-Cours den Fragen der Journalisten

Frage: "Tom Walkinshaw, wir haben heute nicht viel von ihnen gesehen. Können sie uns nun sagen, wie es weitergeht?"
Tom Walkinshaw: "Es sollte nicht wirklich viel zu sagen geben. Wenn ich ihnen erklären würde, dass wir nicht fuhren, weil die Fahrer so gut fuhren, nachdem wir in Silverstone auch am Freitag nicht gefahren sind, würden sie mir nicht glauben, also kann ich ihnen nicht wirklich etwas erklären. Im Allgemeinen führen wir Verhandlungen, sie laufen in London mit Investoren und dem Team. Uns wurde geraten, das Beste ist, wenn wir heute wenig tun, damit die Verhandlungen von nichts behindert werden. Es ist wirklich so einfach."

Frage: "Und werden jene Verhandlungen mit Morgan Grenfell geführt?"
Walkinshaw: "Es gibt Verhandlungen mit Morgan Grenfell, ja, und mit den Investoren, die ins Team kommen wollen, aber sie stehen nicht miteinander in Kontakt. Es gibt einen Dritten in der Mitte."

Frage: "Sind sie zuversichtlich, dass sie morgen fahren können?"
Walkinshaw: "Ja, die Autos werden morgen fahren, definitiv."

Frage: "Können sie bestätigen, dass die Motoren bezahlt worden sind?"
Walkinshaw: "Es gab eine Menge von falschen Kommentaren in der britischen Presse zu Beginn der Woche, dass wir nicht für die Motoren bezahlt haben und so weiter, doch dies ist nicht der Fall. Wir sind mit Cosworth im Reinen und der Grund, warum wir nicht fahren, ist, dass das Management eine bewusste Entscheidung getroffen hat, die von jenen Leuten getroffen wurde, die über das Abkommen verhandeln."

Frage: "Sind sie vollkommen zuversichtlich, dass das entgültige Okay kommen wird?"
Walkinshaw: "Ich bin sicher, dass am Ende ein Okay kommen wird. Es ist ein ziemlich langer Prozess und es ist eine unglückliche Situation, aber wir müssen sie nun durchstehen."

Frage: "In einer Zeitschrift gibt es eine Schlagzeile, die lautet: 'Ein Mann ohne Plan.' Ist dies wahr, was fühlen sie, wenn sie das lesen und beeinflussen die Probleme mit dem Team ihre anderen Geschäfte?"
Walkinshaw: "Ich lese normaler Weise keine Zeitschriften, aber wenn man eine schwierige Zeit durchmacht, findet man immer so etwas und du versuchst, dir einen Kick zu geben. Formel 1 unterscheidet sich nicht von anderen Geschäften. Negative Publicity ist für niemanden gut, aber ich denke, dass wenn die Sache zu Ende ist, wir nicht beschämt sein müssen. Es ist ein Fall, der sich jetzt auf die Prioritäten konzentriert. Die erste Priorität ist, dass es neue Investitionen in das Team gibt. Nachdem wir dies geregelt haben, können wir uns mit dem ganzen anderen Unsinn beschäftigen, der dieses Abkommen mit einbezieht."

Frage: "Wie viele Investorgruppen sind beteiligt und hält Craig Pollock im Augenblick Anteile an Arrows?"
Walkinshaw: "Ich weiß nicht, was er im Augenblick hält. Es gibt drei unterschiedliche Investorgruppen und ich denke, dass er ihnen da mehr erklären kann."

Frage: "Möchten sie, dass alle drei investieren?"
Walkinshaw: "Ich denke nicht, dass alle drei investieren können. Es gibt nur ein Team. Ich denke nicht, dass wir in der FIA-Pressekonferenz nur über Arrows sprechen sollten. Hier sind eine Menge anderer Leute und es ist ein wenig respektlos, wenn man nur über Arrows spricht."

Frage: "Vor einigen Tagen testete Sebastian Bourdais für sie. Was ist ihre Meinung zu diesem Test?"
Walkinshaw: "Ich habe Sebastian vor ein paar Monaten beobachtet, er fuhr für einen Freund von mir, David Sears. Ich weiß, dass ihn David sehr lobte, also wollten wir ihm vor der Sommertestpause eine Chance geben. Er erledigte eine gute Arbeit, er ist sehr professionell und wir werden im September nochmals mit ihm fahren."

Frage: "Und haben sie es mit dem Teamdirektor besprochen?"
Walkinshaw: "Ich besprach es nicht mit einem anderen Teamdirektor. Jeder beobachtet unterschiedliche Fahrer und hält ein Auge auf unterschiedliche Leute. Wir haben ihn in den letzten Monaten beobachtet und wir wollten ihm einen Test geben und sehen, wie er fährt. Er fuhr zwei Tage bei unserem Test letzte Woche und ich denke, dass er eine sehr gute Arbeit für sein erstes Mal in einem Formel-1-Auto erledigt hat."