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Arrows fährt am Samstag – Rennstart weiterhin offen
Nach dem "Streik" am Freitag wird Arrows am Samstag fahren, für eine Rennfreigabe muss aber weiter verhandelt werden
(Motorsport-Total.com/sid) - Heinz-Harald Frentzen wollte, durfte aber wieder nicht. Wie schon vor 14 Tagen in Silverstone erlebte der Mönchengladbacher auch das freie Training zum Großen Preis von Frankreich (Sonntag 14:00 Uhr/live in Premiere und RTL) nur als Formel-1-Tourist. "Mein Teamchef hat mir gesagt: Wir streiken",
teilte der Arrows-Pilot in einem 'ARD'-Interview mit.

© xpb.cc
Die Arrows-Mechaniker mussten der Konkurrenz bei der Arbeit zusehen
Obwohl Frentzens hoch verschuldeter Arbeitgeber Arrows eine fällige Rate von knapp 750.000 Euro für die Cosworth-Motoren bezahlt hat, stand die Startampel für den Deutschen am Freitag in Magny-Cours auf Rot. Diesmal verhinderte der größte Anteilseigner des Rennstalls (Morgan Grenfell) per einstweiliger Verfügung eine Teilnahme von Frentzen und seinem brasilianischen Teamkollegen Enrique Bernoldi. Die englische Investmentbank verlangt die Rückzahlung eines 20-Millionen-Euro-Kredits, falls Arrows verkauft wird.
"Das Problem ist, dass es keine Einigung gibt, an wen das Team verkauft wird. Wir sind einsatzbereit, können aber nicht fahren", sagte Frentzen und fügte mit Galgenhumor hinzu: "Dann mache ich halt Urlaub." Der Deutsche ist das Opfer eines Machtpokers, in dem Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw den Druck erhöht, indem er die Garagentore verschlossen lässt. Der kantige Schotte erklärte allerdings später auf der FIA-Pressekonferenz: "Wir werden ab Samstag wieder den Rennbetrieb aufnehmen - definitiv." In Silverstone war Arrows auch erst am Samstag gefahren, nachdem Walkinshaw 4,7 Millionen Euro für die Motoren an Cosworth gezahlt hatte.
Frentzen ist machtlos. "Es ist nicht schön, nicht zu wissen, ob man fährt", erklärte er: "Ich bin darauf eingestellt, hier meine Arbeit zu machen." Angesichts der schwierigen Situation und der ungewissen Zukunft von Arrows sieht sich Frentzen bereits nach Alternativen um. Ein Rücktritt ist für den Mönchengladbacher kein Thema: "Ich will in der Formel 1 bleiben und mache mir deshalb Gedanken, wie es weitergehen soll, ob ich bei Arrows bleibe oder mir ein anderes Team suche." Angeblich sollen Jaguar und Toyota bereits Interesse signalisiert haben.
Irgendwie zieht Frentzen das Pech magisch an. Vor einem Jahr wurde er vor seinem Heimspiel in Hockenheim von Teamchef Eddie Jordan gefeuert - angeblich wegen Erfolglosigkeit. Der 35-Jährige fand jedoch schnell im Rennstall des viermaligen Weltmeisters Alain Prost einen neuen Job. Das Team musste in der Winterpause allerdings Insolvenz anmelden. "HHF" stand wieder auf der Straße, bis Arrows ihm einen Vertrag zu deutlich reduzierten Bezügen bot. Frentzens Jahresgage, die einst bei Jordan etwa 8 Millionen Dollar betrug, wurde auf das "Trinkgeld" von 500.000 Dollar gekürzt.

