• 04.05.2002 20:05

  • von Fabian Hust

Walkinshaw: Weitere Entlassungen noch in dieser Saison

Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw geht davon aus, dass Jordan nicht das letzte Team sein wird, das in diesem Jahr Leute entlässt

(Motorsport-Total.com) - Bei Jordan-Honda und BAR-Honda wurde in dieser Saison der Rotstift bereits massiv angesetzt und es werden weitere Teams folgen, die Personal entlassen müssen, davon jedenfalls ist Tom Walkinshaw überzeugt. Der Arrows-Teamchef weiß wovon er spricht, denn er sitzt mit seinem Team selbst auf einem hohen Schuldenberg: "Noch habe ich das volle Team und das habe ich auch erst meinen Leuten erklärt", so der Schotte gegenüber 'Reuters'. "Im Moment müssen wir noch keine Entlassungen vornehmen, aber jeder muss sein Unternehmen über Wasser halten und ich bin mir sicher, dass Eddie nicht der Letzte sein wird, der vor dem Saisonende Stellen streichen muss."

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Walkinshaw befürchtet, dass weitere Leute in der Formel 1 ihren Job verlieren werden

Persönlich sieht Tom Walkinshaw im Moment offenbar keinen Bedarf für ein hartes Durchgreifen: "Wir versuchen im Moment alles auf einer normalen Größe zu halten, diese normale Struktur und die Belegschaft, die einen guten Job macht, ist dafür verantwortlich, dass wir in dieser Form bestehen bleiben können." Bedenklich findet der Schotte aber dennoch die hohen Ausgaben der Formel 1: "Wenn wir von kleinen Budgets reden, dann reden wir immer noch von 70 bis 80 Millionen Dollar im Jahr. Das ist absurd. Jeder sagt, dass dies ein kleines Budget ist, die Leute wissen nur gar nicht, was es braucht, um so viel Geld einzunehmen, sagen aber, dass das ein kleines Budget sei."

Unterdessen hat sich McLaren-Teamchef Ron Dennis gegen ein Testverbot ausgesprochen. Der Schuss, so der Brite, würde nur nach hinten losgehen: "Es gibt keinerlei Reglement, das besagt, dass man testen muss. Wenn man das nicht möchte, muss man es auch nicht tun. Wenn wir sagen, dass wir am Freitag bei einem Grand Prix testen, dann müssten wir beispielsweise vier Exemplare neuer Heckflügel mit an die Strecke nehmen, um sicher zu sein, dass für das Rennen der Richtige dabei ist. Wenn wir aber normal testen, dann kann es sein, dass schon nach der Produktion eines Heckflügels der Richtige dabei ist, wir müssten so weniger produzierte Teile in den Müll werfen."

Der McLaren-Teamchef glaubt nicht, dass man durch ein Testverbot Geld einsparen könnte: "Die besser betuchten Teams würden in hoch-komplexe Prüfstände und Simulationssoftware investieren. Es ist auf jeden Fall das Billigste, mit einem Auto direkt auf der Strecke zu testen. Die kleineren Teams mögen das vielleicht jetzt noch sagen, aber bestimmt nicht mehr, wenn sie an der 107-Prozent-Hürde scheitern."