• 04.05.2002 14:58

  • von Fabian Hust

Villeneuve mischt sich in Kostensenkungs-Gespräche ein

Jacques Villeneuve steht den bisher verabschiedeten Plänen zur Kostenreduzierung in der Formel 1 skeptisch gegenüber

(Motorsport-Total.com) - BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve glaubt nicht, dass die Entscheidung der FIA, ab 2004 die Teams nur noch mit einem Motor pro Rennwochenende starten zu lassen, dazu führen wird, dass die Formel 1 für die beteiligten Teams billiger werden wird: "Als ich das gehört habe, musste ich lachen", so der Kanadier gegenüber 'TSN'. "Die Formel 1 wird immer so viel Geld ausgeben, wie ihr zur Verfügung steht. Man muss sich doch nur einmal im Fahrerlager umsehen und sich die Motorhomes jener Leute anschauen, die sich darüber beschweren, dass der Sport so viel kostet."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve (BAR-Honda)

Jacques Villeneuve kritisiert den kürzlich verabschiedeten Sparplan

Der Ex-Weltmeister glaubt, dass es wichtiger wäre, die Testfahrten zu verbieten, so dass die Teams wirklich Geld sparen könnten: "Wenn man die Testfahrten beschneidet, so braucht man kein Testteam mehr. Das führt dazu, dass sich die Teams auf das Rennenfahren konzentrieren könnten." Doch Villeneuve gibt zu, dass es auch hier lediglich zu einer Umverlagerung der Budgets kommen würde: "Die großen Teams würden durch das Mehr an Geld nicht schneller werden aber die hinteren Teams wie Minardi könnten das Geld sinnvoll investieren und dadurch einen Schritt nach vorne machen."

Jacques Villeneuve ist der Meinung, dass durch diesen Schritt in erster Linie die kleinen Teams bevorzugt werden würden, was auch Sinn jeder Sparmaßnahme sein müsse: "Die Formel 1 würde für die kleinen Teams weniger kosten, da sich alle Teams nur auf das Rennenfahren konzentrieren und sie dadurch enger zusammenrücken würden. Aber die Formel 1 wird nie weniger kosten. Welches Geld die Formel 1 auch immer verdienen kann ? sie wird es ausgeben."

Die Vorschläge zum Geldsparen kommen ausgerechnet von jenem Fahrer, der mit seinem zweitbesten Gehalt im Fahrerfeld nach Michael Schumacher ein gewaltiges Finanzloch in die angespannte Kasse seines Teams reißt. Kürzlich entließ Teamchef David Richards einige Leute, laut Villeneuve aber nicht, um Geld zu sparen: "Sie taten es, weil die Jungs keine gute Arbeit verrichteten. Meiner Meinung nach ist es besser, ein paar wenige Leute zu haben, die gute Arbeit verrichten als viele Leute zu haben, die nicht gut arbeiten."