Vorerst keine Tests für Gil de Ferran geplant

Der neue BAR-Honda-Sportchef Gil de Ferran hat trotz seiner Racing-Vergangenheit keine Ambitionen, einmal selber zu testen

(Motorsport-Total.com) - Anfang Januar 2002 stieg der damalige Jaguar-Teamchef Niki Lauda im Alter von 52 Jahren in Valencia ins Cockpit des grünen R2, um besser verstehen zu können, wie sich moderne Formel-1-Boliden verhalten, und die Aussagen der Fahrer einmal selbst nachvollziehen zu können. Der Österreicher blieb jedoch ungefähr 15 Sekunden hinter den Zeiten der Stammpiloten zurück.

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Nicht mehr im, nur noch vor dem Auto: BAR-Honda-Sportchef Gil de Ferran

Gil de Ferran, der neue Sportdirektor von BAR-Honda, will sich ein solches Abenteuer aber nicht antun. Zwar wäre er mit erst 37 Jahren und lediglich anderthalb Jahren Rennpause seit seinem letzten Auftritt als Fahrer eher geeignet als Lauda es 2002 war, doch er sieht in einer solchen Aktion keine Sinnhaftigkeit und verspürt auch keine Lust, noch einmal selbst ans Lenkrad zu greifen, obwohl er noch nie einen Formel-1-Boliden gelenkt hat.#w1#

Im Rahmen einer Telefonkonferenz begründete de Ferran seinen Entschluss, nicht doch noch einmal selbst Hand anzulegen: "Seit ich meine Karriere Ende 2003 an den Nagel gehängt habe, hatte ich einige Angebote, verschiedene Rennautos zu fahren", antwortete er auf eine entsprechende Frage von 'F1Total.com'. "Ich habe alle abgelehnt. Als ich mich dazu entschlossen habe, das Rennfahren aufzugeben, war ich mir meiner Sache sehr sicher."

"Seither hatte ich nie wieder das Verlangen, in ein Rennauto zu steigen. Ich bin sicher, dass mich mein neuer Job so beanspruchen wird, dass dieses Verlangen auch nicht zurückkommen wird", meinte der Brasilianer weiter. "Ich war letztes Jahr bei den Grands Prix in den USA und in Großbritannien. Ich habe das mit Interesse verfolgt, verspürte aber kein Bedürfnis, selbst zu fahren. Außerdem bin ich bei weitem nicht mehr so gut in Form wie zu meiner aktiven Zeit, daher würde ich wahrscheinlich keine besonders gute Figur abgeben."

Im Augenblick ist de Ferran - immerhin ein ausgewiesener ChampCar-Meister und Indy-500-Champion - ohnehin damit beschäftigt, sich auf sein neues Leben auf der anderen Seite der Boxenmauer einzustellen. Diese Woche war er in Le Castellet erstmals bei einem Test anwesend, nachdem er am Montag seinen Dienst in der Fabrik in Brackley aufgenommen hatte. In Imola hat er seinen ersten offiziellen Auftritt vor sich.