• 06.03.2006 14:56

Vor Bahrain: Toyota setzt auf Zuverlässigkeit

Weil der neue TF106 noch nicht schnell genug ist, möchte Toyota beim Hitzerennen in Bahrain dessen Zuverlässigkeit als große Stärke ausspielen

(Motorsport-Total.com) - Toyota stellte bereits im November als erstes Team das neue Auto für die am kommenden Wochenende beginnende Formel-1-Saison vor, testete am Valentinstag erstmals die komplett neue Aerodynamik - und fand dennoch keine hundertprozentig zufrieden stellende Lösung für die Harmonie zwischen TF106-Chassis und den neuen Reifen von Bridgestone.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher möchte in Bahrain ins Ziel kommen und WM-Punkte holen

Bei den letzten Wintertests hinkten Ralf Schumacher und Jarno Trulli der Konkurrenz um mindestens eine Sekunde hinterher, was angesichts der ansonsten recht knappen Abstände an der Spitze in der Fabrik in Köln den einen oder anderen Alarm ausgelöst haben könnte. Trotzdem darf sich der japanisch-deutsche Rennstall berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Resultat in Bahrain machen, denn die Zuverlässigkeit des TF106 sollte einigermaßen stimmen.#w1#

Schumacher freut sich auf das Ende der Rennpause

"Es ist immer angenehm, nach einer langen Winterpause wieder Rennen zu fahren", erklärte Schumacher wenige Tage vor dem ersten Freien Training. "Natürlich müssen wir erst die ersten Rennen abwarten, ehe wir uns mit den anderen Teams vergleichen können, aber wir wollen zunächst mal einige Punkte mitnehmen und dann schauen, wie wir uns weiterentwickeln können. Im Winter haben wir vor allem für die Zuverlässigkeit getestet, und die wird bei den ersten Rennen entscheidend sein."

"Ich wünsche mir nach dem kalten Winter schöne und warme Bedingungen." Ralf Schumacher

"Wir arbeiten schon seit November am TF106, hatten also viel Zeit, um Kilometer auf die mechanischen Komponenten zu fahren. Die Tests liefen gut und der Motor war zuverlässig, also fahren wir guter Dinge nach Bahrain. Dort wird es heiß sein, aber zu dieser Jahreszeit einigermaßen erträglich. So oder so haben die Teams so viel Erfahrung, dass die Temperaturen keinen großen Unterschied machen werden. Ich wünsche mir nach dem kalten Winter schöne und warme Bedingungen", so der Deutsche.

Teamkollege Trulli möchte sein Vorjahresresultat wiederholen: "Bahrain war immer gut für mich, speziell 2005 mit Platz zwei", sagte er. "Bahrain ist als Formel-1-Strecke unglaublich. Die Anlage ist eine Klasse für sich, vergleichbar nur mit Malaysia und China, und sie war bisher sehr nett zu mir. Es wäre toll, wieder ein starkes Resultat zu erreichen, schließlich haben wir bei Toyota den ganzen Winter über auf diesen Grand Prix hingearbeitet."

"Die neue Saison bringt neue Herausforderungen in jedem Bereich, zum Beispiel den V8-Motor, die Bridgestone-Reifen und natürlich das neue Qualifying, bei dem in jeder Session einige Autos ausscheiden. Das ist zwar komplizierter als im Vorjahr, aber es kommt wieder darauf an, genau dann eine schnelle Runde hinzulegen, wenn es eben darauf ankommt. Ich bin zuversichtlich, dass der TF106 starke Resultate liefern kann, aber das werden wir erst am Wochenende herausfinden", gab Trulli zu Protokoll.

Gascoyne kommt immer wieder gerne nach Bahrain

"Der Kurs ist für die Bremsen vielleicht der schwierigste des Jahres." Mike Gascoyne

Mike Gascoyne, Toyotas Technischer Direktor, bezeichnete Bahrain als "aufregende Strecke" für Zuschauer und Teams sowie als "herausfordernden Ort, um die Saison zu beginnen, weil der Kurs für die Bremsen vielleicht der schwierigste des gesamten Jahres ist. Rund um die Fahrbahn liegt eine Menge Sand, und es kann auch ziemlich heiß werden, was jedes Auto von der Kühlung her an sein Limit treibt, gerade bei neuen Autos", so der Brite.

"Zuverlässigkeit wird also der Schlüssel zum Erfolg, vor allem wegen des Wechsels zu V8-Motoren", fügte Gascoyne an. "Der TF106 war bei den Wintertests sehr zuverlässig, es gab keine gravierenden Probleme, also sind wir zuversichtlich. Motoren- und Chassisabteilung haben ferner sehr eng zusammengearbeitet, um ein möglichst integriertes Gesamtpaket auf die Beine zu stellen. Luca Marmorini und seine Motorenleute haben einen fantastischen Job gemacht."

Gascoyne lobte außerdem, dass man mit dem Toyota-V8-Motor keine Kompromisse eingehen muss, was das Verhältnis zwischen Leistung und Zuverlässigkeit angeht. Etwas bereitet ihm aber schon noch Sorgen: "Wir verbrachten den Winter mit der Anpassung an Bridgestone, aber dieser Wechsel wird noch Früchte tragen", sagte er. "2005 starteten wir aus der ersten Reihe und wurden Zweiter. Das möchten wir wiederholen, aber es ist wahnsinnig schwierig, Vorhersagen zu treffen."

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