• 06.03.2006 10:27

Ralf Schumacher: "Renault und Honda übermächtig"

Ralf Schumacher glaubt, dass Bridgestone noch einen Reifennachteil hat, und traut Renault und Honda den WM-Titel eher zu als seinem Bruder

(Motorsport-Total.com) - "Prognosen sind immer problematisch", weiß Ralf Schumacher, weshalb er sich in seinem jüngsten Interview mit dem 'Express' damit entsprechend zurückhielt. Aber: "Wenn wir uns an Fakten halten, also an die Ergebnisse der letzten Tests, dann dürften sich auf den ersten Plätzen Renault-, Honda- und McLaren-Piloten tummeln."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher zählt nicht zu den Favoriten auf den Sieg in Bahrain

Mit seinem Bruder Michael, der selbst "darauf wetten würde", nach einem Jahr Pause wieder Weltmeister zu werden, rechnet "Schumi II" hingegen nicht: "Ich denke nicht, dass wir hier realistisch von einer WM-Chance reden können, aber ich glaube, er wird seinen Spaß haben", erklärte er kürzlich gegenüber 'F1Racing.net'.#w1#

"Mein Zitat, dass ich Michael 2006 den Titel nicht zutraue", ergänzte er nachträglich, "ging ja wirklich um die Welt. Wobei ich ihm den Titel - nach mir natürlich - wie keinem Zweiten gönne. Bloß, und das noch mal: Ich glaube nicht so sehr daran. Renault und Honda erscheinen momentan ziemlich übermächtig, was auch was mit den Reifen zu tun hat."

Toyota geht in der bevorstehenden Saison ja erstmals mit Pneus von Bridgestone an den Start - und setzt damit auf dasselbe Fabrikat wie Ferrari. Allerdings zeigten die Wintertests, dass der neue TF106 mit den neuen Reifen noch nicht optimal harmoniert - und Experten sehen Bridgestone gegenüber Michelin um die eine oder andere Zehntelsekunde im Nachteil.

"Im Moment kann es sein, dass Michelin noch einen kleinen Vorteil hat." Ralf Schumacher

"Bridgestone hat sicherlich Boden gut gemacht jetzt über die Zeit", so Schumacher. "Das war auch ganz klar, weil einfach neue Teams dazugekommen sind, viel mehr Testkilometer, vor allem viel mehr Erfahrung in einer Richtung, die man vielleicht sonst nicht gegangen wäre. Und tja, jetzt müssen wir mal schauen. Im Moment kann es sein, dass Michelin noch einen kleinen Vorteil hat, das kann sein, aber das werden wir erst in Bahrain herausfinden."

Was seine eigenen Chancen angeht - erklärtes Saisonziel ist ein Grand-Prix-Sieg -, zeigte sich der Toyota-Pilot noch zurückhaltend: "Der TF106 hat sich ganz gut gemausert. Sicherlich ist es schwierig, eine hundertprozentig akkurate Bewertung abzugeben, denn das Zusammenspiel der neuen Komponenten - also Chassis, Motor, Reifen - ist noch nicht ausgereift. Wir haben jedoch im Winter gute Arbeit gemacht", gab Schumacher zu Protokoll.