• 06.03.2006 14:21

Warum das viele Geld der Formel 1 nicht schadet

Ralf Schumacher glaubt, dass Toyotas Budget stark überschätzt wird, und hält nicht allzu viel von der anvisierten Kostenreduktion in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren sind die Budgets in der Formel 1 regelrecht explodiert, weil die Automobilhersteller bereit sind, für den Erfolg in der Königsklasse des Motorsports fast jede Summe auf den Tisch zu legen. Chassisseitig werden bis zu 200 Millionen Euro pro Jahr ausgegeben, die Motorenentwicklung bewegt sich mancherorts in ähnlichen Sphären.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Findet, dass der finanzielle Aspekt in der Formel 1 überschätzt wird: Schumacher

Ralf Schumacher sieht diese Problematik jedoch relativ gelassen: "Ich glaube nicht, dass das in eine kritische Richtung geht. Ich denke, das reguliert sich sowieso von ganz alleine", erklärte er gegenüber 'F1Racing.net'. "Sollte irgendwann das Interesse an der Formel 1 kleiner werden, dann werden die Sponsoren weniger, dann werden die Budgets weniger - und automatisch werden sich die Teams dann auch wieder reduzieren, so wie das früher auch mal war."#w1#

Er selbst wäre davon freilich am allerwenigsten betroffen, schließlich ist Toyota der am besten finanzierte Rennstall der Formel 1. Mit einer Jahresgage von 14 Millionen Euro stellt Schumacher einen nicht unerheblichen Posten der Gesamtausgaben dar - und verdient damit zum Beispiel mehr als doppelt so viel wie Weltmeister Fernando Alonso. Insofern darf man sich wohl zumindest vorsichtig fragen, ob solche Zahlen noch angemessen sind.

"Flavio hört sich ja gerne reden..." Ralf Schumacher

Aber: "Ich glaube, dass sich das Budget der Werkteams sowieso kaum untereinander unterscheidet", fügte Schumacher an. "Man muss mal eines sehen: Da gibt es einige Hersteller, speziell Renault - Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) hört sich ja gerne reden -, die sagen: 'Okay, wir gewinnen mit der Hälfte des Budgets aller anderen.' Das ist ja absoluter Quatsch."

Der Jahresetat von Toyota, der in den Medien oft als schier unerschöpflich dargestellt wird, werde "weit überschätzt", erklärte der Deutsche weiter: "Auch hier ist es so, dass wir sicherlich gute Möglichkeiten haben, aber Toyota ist ja auch in der Welt als gut rechnender und profitabler Konzern bekannt, und somit wird das auch bei uns genauso gehandhabt wie bei allen anderen Teams."