• 23.04.2006 11:53

Von Selbstzweifeln ist Todt weit entfernt

Ferrari-Teamchef Jean Todt weiß, dass sein Rennstall noch in einer Krise steckt, ist sich aber sicher, diese aus eigener Kraft beenden zu können

(Motorsport-Total.com) - Ungeachtet der gestrigen Pole Position von Michael Schumacher in Imola steckt Ferrari derzeit in der schwersten sportlichen Krise seit Mitte der 90er Jahre, doch während dies medial natürlich immer wieder Prügel für den Traditionsrennstall aus Maranello mit sich bringt, kommt intern offenbar keine Unruhe auf - zumindest nicht bei Teamchef Jean Todt.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

An Jean Todts Selbstbewusstsein nagen die derzeitigen Misserfolge herzlich wenig

Dem Franzosen ist bewusst, wie viel derzeit noch auf die Spitze fehlt, eine Panik will er aber tunlichst vermeiden: "Renault war in den ersten drei Rennen auf einem anderen Level, aber wir sind auf einem guten Weg, die Lücke wieder zu schließen. Wir hätten keine sechs Titel in Folge geholt, wenn wir nicht wüssten, wo der Weg nach vorne ist. Die Leute vergessen sehr schnell, was in den letzten Jahren war", erklärte er der 'Bild am Sonntag'.#w1#

"Natürlich ärgert es mich maßlos, dass die Lücke zwischen uns und Renault so groß ist. So blöd bin ich nicht, dass ich mich über den bisherigen Saisonverlauf freue. 27 Punkte Rückstand sind wirklich eine Menge", ergänzte Todt. Und: "Ich habe es mir abgewöhnt, große Sprüche zu klopfen oder Mutmaßungen anzustellen. So viele Leute reden und reden - und vergessen am Ende, hart zu arbeiten..."

Überhaupt versteht der 60-Jährige nicht, warum plötzlich alle auf sein Team einhacken, während "Schumi" und Co. noch vor kurzem als größte Superstars aller Zeiten gefeiert wurden: "Wir sind in den letzten Jahren zum erfolgreichsten Team aller Zeiten geworden - das vergessen viele Kritiker. Sie schlagen lieber auf uns ein und zeigen, dass sie keine Ahnung haben", zeigte Todt den allzu kritischen Journalisten verbal die kalte Schulter.