• 24.12.2006 13:08

  • von Fabian Hust

Von alten und neuen Stars

Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya haben die Formel 1 verlassen, Robert Kubica und Nico Rosberg sind die potenziellen Sieger von morgen

(Motorsport-Total.com) - Mit Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya haben mitten in der vergangenen Formel-1-Saison zwei echte Charakterköpfe den Sport verlassen. In Jacques Villeneuve hat die "Königsklasse des Motorsports" nicht nur einen ehemaligen Formel-1-Weltmeister und einen großen Namen verloren, sondern auch jemanden, der wie Montoya das sagt, was ihm gerade durch den Kopf geht. In der modernen und sterilen Formel-1-Welt eine echte Seltenheit.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya versucht sein Glück nun im NASCAR-Sport in den USA

Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell glaubt, dass Villeneuves Offenheit ihm im Verlauf seiner Karriere geschadet haben könnte. Bei BMW stand der Kanadier nicht auf der Wunschliste, um es gelinde auszudrücken. Stattdessen musste man seinen Vertrag mit Sauber beim Kauf des Teams mit übernehmen: "Leider fuhr Jacques so gut wie schon lange nicht mehr und es schien für ihn zu laufen, aber seine Verpflichtung durch das BMW Sauber F1 Team war immer noch mit ein wenig Stigma verbunden und das hat ihn den Platz gekostet", wird der Brite von 'crash.net' zitiert.#w1#

Jacques Villeneuve

Dass sich BMW von Jacques Villeneuve trennen würde, war abzusehen Zoom

In Bezug auf die Fahrzeugbeherrschung ist Montoya in den Augen von Blundell "einer der Besten": "Ich bin ein großer Fan seiner Fähigkeiten, aber er hat uns nie alles gezeigt. Ich denke, dass dies schlussendlich zu seinem Sturz geführt hat. Wir haben von ihm 95 Prozent gesehen, aber es sind die letzten fünf Prozent, die man braucht, wenn man ganz an der Spitze der Formel 1 mitmischen möchte."

Während es der 40-Jährige als sehr schade empfindet, dass "JPM" nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft hat, hat ihn das Formel-1-Debüt von Robert Kubica überzeugt, der das Cockpit von Villeneuve übernahm: "Er war sehr beeindruckend und hat definitiv dafür gesorgt, dass sein Teamkollege Nick Heidfeld aufgewacht ist. Er schien keine größeren Probleme gehabt zu haben, sich einzugewöhnen. Er hat zwar ein paar kleinere Fehler gemacht, die einiges gekostet haben, aber alles in allem würde ich sagen, dass er ziemlich beeindruckend war."

Nico Rosberg

Nico Rosberg machte zu Saisonbeginn mit guten Leistungen auf sich aufmerksam Zoom

Nico Rosberg hingegen habe zu Beginn der Saison einen guten Eindruck hinterlassen, das Bild habe sich im Verlauf der Saison jedoch "leicht getrübt, weil er eine harte Zeit durchmachte". "Man muss natürlich zugeben, dass er nicht das beste Paket hatte, und ich glaube, dass er etwas darunter zu leider hatte." Er habe zwar versucht, mehr aus sich selbst rauszuholen, dies sei aufgrund seiner geringen Erfahrung jedoch schwierig: "Das ist für einen Neuling immer ein Problem."

Begeistert ist der ehemalige Formel-1-Pilot aber noch von jemand ganz anderem: Takuma Sato. Der Japaner hat ihn überzeugt, weil dieser vom Honda-Team zum Super Aguri F1 Team wechselte, das zunächst nicht einmal wusste, ob es bis zum Saisonstart ein Auto fertig gestellt bekommt und lange Zeit mit einem vier Jahre alten Boliden fuhr: "Aber er hat sich damit einfach abgefunden. Er hat ein paar sehr gute Rennen gezeigt und hat alles getan, was man von ihm verlangte. Seine Form ist mir im Verlauf der Saison wirklich aufgefallen."