• 22.12.2006 13:03

DTM: Villeneuve und Montoya auf Audis Wunschliste

Audi würde für die DTM-Saison 2007 am liebsten die Ex-Formel-1-Stars Jacques Villeneuve oder Juan-Pablo Montoya unter Vertrag nehmen

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einem Dream-Team will Audi in der DTM nach den Sternen greifen. Auf dem Wunschzettel der Ingolstädter stehen wenige Tage vor Weihnachten zwei Namen ganz oben: Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya. Nach dem Flop mit Heinz-Harald Frentzen sucht Audi für die Saison 2007 noch einen Superstar, um dem Erzrivalen Mercedes den Titel wieder abzujagen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve steht auf der Wunschliste von Audi für 2007 weit oben

Nachdem der Traum von einer Verpflichtung Michael Schumachers schnell geplatzt war, will Audi in der DTM mit einer Mischung aus Jung und Alt den Ton angeben: "Villeneuve und Montoya - das wäre natürlich eine Bereicherung für die Serie", sagte Audi-Sprecher Jürgen Pippig.#w1#

Sechs Millionen Euro Jahresgage?

Allerdings wären die beiden ausgemusterten Formel-1-Stars nicht billig. Die Gage dürfte vermutlich bei rund sechs Millionen Euro liegen. Außerdem will Montoya nach dem Abschied von McLaren-Mercedes sein Glück zunächst in der NASCAR-Szene suchen. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gibt die Hoffnung nicht auf: "Keine Frage, große Namen tun der DTM gut. Wir diskutieren intensiv darüber. In meinem Notizbuch stehen die Rufnummern einiger Stars."

Einziger Superstar der DTM ist derzeit Mika Häkkinen. Ob der zweifache Formel-1-Weltmeister aus Finnland aber auch 2007 für Mercedes an den Start geht, ist noch nicht entschieden. Deshalb bemüht sich Audi ebenfalls um einen weiteren großen Namen.

Warum eine Verpflichtung nicht so einfach ist, erläutert Pippig: "Viele Stars kneifen, weil sie wissen, was bei uns auf sie zukommt. Die Trauben hängen in der DTM sehr hoch, und bekannte Rennfahrer wie Villeneuve oder Montoya wollen natürlich nicht schlecht aussehen." Warnendes Beispiel ist Frentzen, der kein einziges Rennen in seiner DTM-Zeit gewinnen konnte.

Ähnlich beurteilt Ullrich die Situation. Audi sei Superstars gegenüber immer sehr aufgeschlossen gewesen, betont der Sportchef, aber das Spiel funktioniere nur dann, wenn sie auch Topleistung bringen würden: "Das Niveau in der DTM ist extrem hoch. Und die jungen Wilden haben wir ja schon unter Vertrag."

Luhr und Rockenfeller als Fahrer für die Zukunft

Audi hatte sich erst vor wenigen Tagen die Talente Lucas Luhr und Mike Rockenfeller geangelt. Die beiden verstärken in der kommenden Saison nicht nur in der DTM den Fahrerkader, sondern sie sollen auch bei Sportwageneinsätzen mit dem revolutionären Diesel-Sportwagen Audi R10 TDI Erfahrungen sammeln.

Laut Pippig seien die Anforderungen an einen Rennfahrer heute extrem vielfältig: "Zu fast 50 Prozent bekommen die Stars ihr Geld auch für ihre PR-Arbeit und den PR-Wert, den sie darstellen." Die DTM biete nicht nur professionellen Automobilsport auf höchstem sportlichem Niveau, sie sei auch eine ganz hervorragende mediale Plattform. Pippig: "Wir hatten 2006 TV in 72 Ländern, insgesamt wurden mehr als 1.000 Stunden DTM im Fernsehen gezeigt."

Die DTM sei längst auch ein hervorragendes Beispiel für Event- und Sportmarketing, sagt Pippig. Gleichzeitig sei diese Rennserie ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, in dem viele Millionen Euro umgesetzt werden: "Dort finden zudem mehrere tausend Menschen - direkt und indirekt - attraktive Arbeitsplätze."