Volle Tribünen, tolle Stimmung: Ferrari-Teamchef lobt MotoGP

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist ein großer Motorrad-Fan und erklärt, warum sich die Formel 1 nach eine Scheibe von der MotoGP abschneiden kann

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat mit einer Imagekrise zu kämpfen. Immer mehr Zuschauer wenden sich von der selbsternannten Königsklasse ab, die TV-Einschaltquoten sind schon längst nicht mehr mit denen früherer Jahre zu vergleichen. Und auch an der Strecke bleiben die Tribünen häufig leer, in Hockenheim schauten sich 2014 beispielsweise nur 52.000 Zuschauer den Großen Preis an. Die Folge: 2015 gibt es kein Formel-1-Rennen in Deutschland. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erklärt, was man seiner Meinung nach anders machen muss.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist ein großer MotoGP-Fan Zoom

Der Italiener war am Wochenende als Zuschauer bei der MotoGP in Mugello zu Gast, wo rund 91.000 Fans den Motorrad-Assen um Rekordchampion Valentino Rossi zujubelten. Sein Fazit gegenüber 'Speedweek.de': "Was die Kommunikation betrifft, kann die MotoGP der Formel 1 ein paar Lektionen erteilen." Während die MotoGP-Fans quasi einen Sport zum Anfassen erleben, werden die Fans in der Formel 1 bewusst auf Distanz gehalten.

Arrivabene erklärt: "Ich wollte in Mugello ein Fahrerlager sehen, vollgestopft mit Menschen. Sie feiern ein Fest. ich bin gegen die Idee, das Paddock leer zu halten und nur für einen exklusiven Zirkel zu öffnen. Was soll exklusiv bedeuten? Leer? Das entspricht nicht meinen Vorstellungen. Ich liebe es, so einen Motorrad-Grand-Prix zu besuchen, denn die Motorräder sind lebendig. Das hat auch damit zu tun, wie dieser Sport vermittelt wird."

Genau da sieht der Ferrari-Teamchef in der Königsklasse Handlungsbedarf und merkt an: "Das hat nichts mit den technischen Vorschriften zu tun." Ihm geht es in erster Linie darum, wie der Sport von den Zuschauern wahrgenommen wird. "Was mir im Paddock von Mugello aufgefallen ist, bei den Motorrädern: Das Fahrerlager ist lebendig, voll mit jungen Menschen", schildert der 58-Jährige.


Fotostrecke: GP Mugello, Highlights 2015

Die Königsklasse versucht momentan, ihr angekratztes Image aufzupolieren. Unter anderem veranstaltet die Fahrergewerkschaft GPDA aktuell eine Umfrage im Internet, um die Interessen und Ansichten der Fans besser zu verstehen. Gleichzeitig diskutiert die Formel-1-Strategiegruppe über neue Regeln, um den Sport für die Zuschauer wieder attraktiver zu machen.