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Vision WM-Titel für Ralf Schumacher bei Toyota
In seinem ersten Statement zum Wechsel erklärt Ralf Schumacher, was für Toyota und gegen BMW-Williams gesprochen hat
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte Toyota Neuzugang Ralf Schumacher vor versammelter Presse am Wochenende in Silverstone präsentieren, doch da sich der Deutsche nach wie vor verletzt in seinem Haus in Salzburg befindet, musste dieser Plan fallen gelassen werden. Trotzdem meldete sich der künftige Toyota-Pilot schon heute zu Wort.

© xpb.cc
Ralf Schumacher möchte mit Toyota endlich Weltmeister werden
Es sei eine Entscheidung "nach langem Hin und Her" gewesen, erklärte er auf seiner Internetseite: "Ich muss ehrlich sagen, dass es mir nicht leicht gefallen ist, aber im Endeffekt habe ich mich gegen die Gegenwart und für die Zukunft entschieden, für eine Perspektive, für eine Vision. Wenn ich daran denke, dass ich bei Toyota der Mittelpunkt eines Projekts sein darf, dessen langfristiges Ziel der WM-Titel sein soll, dann beginnt es bei mir in der Magengegend zu kribbeln, dann kriege ich feuchte Hände, dann spüre ich urplötzlich eine Aufbruchsstimmung in mir."#w1#
Der 29-Jährige ist sich der Tatsache bewusst, dass Toyota kurzfristig wohl einen Rückschritt für seine Karriere bedeutet, auf lange Sicht hofft er aber, seinem großen Ziel, dem WM-Titel, näher kommen zu können. Jedenfalls habe die Entscheidung gegen BMW-Williams keine finanziellen Hintergründe gehabt, betonte Schumacher immer wieder - obwohl es als offenes Geheimnis gilt, dass Frank Williams bei weitem nicht so viel Geld locker machen wollte wie Toyota.
Schumacher erwartet keine Erfolge "von heute auf morgen"
"Ich weiß, dass man Erfolg nicht kaufen kann, und ich weiß auch, dass Toyota nicht von heute auf morgen durch mich zum Siegerteam wird, aber ich kann versprechen, dass ich all meine Kraft und Geduld aufbringen werde, die dieses Unternehmen von mir fordert. Ich biete Toyota an, meine ganze Erfahrung aus acht Saisons Formel 1 in dieses Projekt zu stecken, um es zu einem erfolgreichen Ende zu bringen", so der Kerpener kämpferisch.
Sein großes Ziel, den WM-Titel, hat er also noch nicht abgeschieben, wie viele Medien zuletzt unterstellt haben: "Ich bin jung genug und außerdem voller Motivation, einen neuen Anlauf zu nehmen, um dieses Ziel zu erreichen. Geld? Nein, Geld hat bei meiner Entscheidung keine Rolle gespielt. Ich habe in den letzten Jahren so viel verdient, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Geld war nie und ist nicht mein Antrieb, Formel 1 zu fahren."
Neben der Herausforderung, die ihm Toyota bietet, hat auch der längst überfällige Tapetenwechsel beim Transfer eine Rolle gespielt, gab der derzeitige BMW-Williams-Pilot zu: "Ich habe immer deutlicher bemerkt, dass es Zeit ist, eine neue Herausforderung in einer neuen Umgebung anzunehmen - in einer Umgebung, in der ich mich geborgen fühlen kann und in der ich das Gefühl bekomme, gebraucht zu werden. Und in der ich bedingungslose Unterstützung bekomme."
Erste Überraschungen vielleicht schon im Debütjahr?
"Wenn dieses Umfeld passt - und davon gehe ich bei Toyota aus -, dann kann ich meine Stärken zur Entfaltung bringen und dann ist es vielleicht auch gar nicht so lange hin, bis wir gemeinsam für die ersten Überraschungen sorgen werden", ergänzte er. Bislang ist die Bilanz des japanisch-deutschen Rennstalls jedoch noch nicht gerade berauschend: Seit dem Einstieg vor mehr als zwei Jahren stand noch nie ein Toyota auf der Pole Position und es gab auch noch keinen Podestplatz.
Abgesehen von Toyota beschäftigt Schumacher momentan aber auch die Frage nach einem Termin für sein Comeback: "Die Gesundheit bleibt im Moment das Wichtigste. Meine Genesung schreitet zwar täglich voran, trotzdem möchte ich mich nicht an den Spekulationen beteiligen, die mich bei bestimmten Rennen schon wieder im Auto sehen. Natürlich würde ich lieber heute als morgen wieder einen Grand Prix fahren, weil es einfach das ist, was ich für mein Leben gerne mache, aber ich werde mir die nötige Zeit nehmen."
"Natürlich weiß ich im Moment noch nicht genau, wann ich wieder im Auto sitzen werde, aber bis zum Ende der Saison werde ich natürlich - wie es sich für einen professionellen Sportler gehört - meine ganze Energie in das Team von BMW-Williams stecken, dem ich in meiner Karriere sehr, sehr viel zu verdanken habe. Gerne würde ich mich mit dem einen oder anderen Sieg vom Team verabschieden und damit ein bisschen was davon zurückgeben, was man mir hier Gutes getan hat", teilte er abschließend mit.

