Villeneuve und Massa müssen zum Rapport nach Hinwil

Infolge der unüberlegten Aktion von Villeneuve gestern in Monaco müssen beide Sauber-Fahrer diese Woche zum Rapport nach Hinwil

(Motorsport-Total.com) - Schon unmittelbar nach dem Rennen in Monaco war klar, dass Jacques Villeneuves missglückte Attacke gegen seinen eigenen Teamkollegen in der 63. Runde Folgen haben würde. Tatsächlich hat Teamchef Peter Sauber verärgert ein Sondermeeting mit Villeneuve und Felipe Massa einberufen, welches noch diese Woche in Hinwil stattfinden wird.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneve, Peter Sauber und Felipe Massa

Friede, Freude, Eierkuchen war einmal: Bei Sauber herrscht gerade Eiszeit...

"Diese Saison sind wir nicht gerade vom Erfolg verwöhnt, sondern wir müssen sehr hart arbeiten, um das Team nach vorn zu bringen und Punkte zu sammeln", wird Sauber von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Im Rahmen unserer Verhältnisse hatten wir für Monaco eine sehr gute Strategie, die uns in eine sehr gute Position gebracht hat, weil wir gut reagiert haben, als das Safety-Car auf die Strecke kam. Diese fünf Punkte wären im Zweikampf gegen unseren wichtigsten Konkurrenten, Red Bull, enorm wichtig gewesen."#w1#

Peter Sauber ist wütend wegen der verlorenen Punkte

Stattdessen wurde der Grand Prix zu einer Nullnummer für Sauber-Petronas, weil Villeneuve bei seiner übermotivierten Attacke zu spät bremste und geradeaus in die Leitplanken segelte. Massa konnte seinem Teamkollegen nur mit Müh und Not ausweichen, musste dafür aber in den Notausgang abbiegen und dort wenden. Von diesem Zeitpunkt an war jede realistische Chance auf WM-Punkte dahin - und Peter Sauber stieg an der Boxenmauer die Wut in den Kopf...

Wann er seinen beiden Fahrern einen Vortrag halten wird, wollte das Team heute nicht bekannt geben, allerdings wird er noch diese Woche ein ernstes Wörtchen mit Villeneuve und Massa reden. Die beiden müssen dafür extra nach Hinwil fliegen, was normalerweise nicht üblich ist, in diesem Fall aber auch keinen besonderen Aufwand darstellt, da ohnehin nur ein paar Tage zwischen Monaco und dem nächsten Rennen am Nürburgring liegen.

"Ich habe beiden Fahrern gesagt", so Sauber, "dass ich darüber nicht im Paddock mit ihnen diskutieren will, denn im Moment sind zu viele Emotionen im Spiel. Also werden wir uns in Hinwil treffen und dort diskutieren. In der Regel kommen sie nach einem Rennen nicht extra in die Fabrik, aber diesmal ist es notwendig, denn diese Angelegenheit ist sehr ernst." Auf mögliche Konsequenzen angesprochen, meinte er nur: "Das ist schwer zu beantworten. Ich muss erst mit dem Fahrer sprechen."

Sauber äußerte sich nicht über mögliche Konsequenzen

Villeneuve muss sich jedenfalls auf ein paar harte Worte gefasst machen, denn die fünf Punkte, die durch ihn verloren gegangen sind, könnten am Ende der Saison viel Geld kosten - dann nämlich, wenn das Team dadurch eine Position in der Konstrukteurswertung verliert, denn die TV-Einnahmen der Formel 1 werden bekanntlich nach dem Ergebnis der Konstrukteurs-WM des jeweils vorangegangenen Jahres verteilt.

"Am Ende des Jahres können fünf Punkte einen großen Unterschied für uns bedeuten", bestätigte Sauber diese Darstellung. "Sogar ein Punkt kann schon einen Unterschied machen, wenn er sich auf die Position auswirkt, denn dann würde man weniger Geld bekommen. Der Betrag ist im Vergleich zum Gesamtbudget relativ gering, aber es macht einen Unterschied."

Auf Anfrage von 'F1Total.com' wollte sich ein Sprecher des Rennstalls aus Hinwil heute nicht zu diesen Vorgängen äußern. Sauber ist bedacht, die Emotionen nicht auch noch durch eine öffentlich geführte Diskussion zu schüren.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!