Trotz Zwischenfall: Massa "nicht wütend" auf Villeneuve

Jacques Villeneuve hat sich mit seiner missglückten Attacke gegen den Teamkollegen in Monaco keine Freunde gemacht - Massa nicht sauer

(Motorsport-Total.com) - Für Sauber-Petronas wären gestern in Monaco im Idealfall fünf Punkte möglich gewesen, ein übermotiviertes Manöver von Jacques Villeneuve in der Sainte Devote machte diese Hoffnungen aber zunichte: Nach dem Boxenstopp von Felipe Massa segelte der Kanadier bei einem missglückten Überholversuch in die Leitplanken, wodurch er seinem Teamkollegen den Weg abschnitt.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Für Jacques Villeneuve wird die Situation im Team mit jedem Rennen schwieriger

Massa musste den Notausgang nehmen und dort wenden, verlor so aber wertvolle Zeit und Positionen, die er nicht mehr aufholen konnte. Am Ende blieb ihm nur der undankbare neunte Platz. Dennoch ist er auf den kanadischen Ex-Weltmeister nicht sauer. Er habe sogar Verständnis dafür, dass es Villeneuve versucht hat, denn seine Reifen seien so am Ende gewesen, dass er sich sogar selbst als gefundenes Fressen sah. "JV" konnte daher zu diesem Zeitpunkt schneller fahren.#w1#

"Leider waren die Reifen hinüber, was hier ein großes Problem ist", erklärte Massa nach dem Rennen. "Viele Autos hatten Probleme damit. Unser Problem war, dass es Jacques im falschen Moment versucht hat. Wenn er noch ein bisschen gewartet hätte, hätte er mich leicht überholen können, denn meine Reifen waren total verschlissen. Ich bin nicht wütend auf Jacques, sondern auf die Reifen, aber das Timing des Manövers war sicher nicht ideal."

Villeneuve verteidigte naturgemäß seinen Standpunkt: "Gegen Ende holte ich auf Felipe auf. Ich konnte sehen, dass seine Hinterreifen am Ende waren, während mein Auto noch so gut war wie das gesamte Rennen. Man hat mir gesagt, den Abstand auf die Autos vor mir zu schließen, weil von hinten mehrere Fahrer in den Kampf um die Punkte eingreifen wollten, und dabei habe ich etwas versucht, was nicht klappte", so der Kanadier.

Sich selbst hat der 34-Jährige damit allerdings sicher keinen Gefallen getan. Schon vor dem Wochenende in Monaco gab er zu, dass er ohne das Resultat von Imola möglicherweise nicht mehr im Auto sitzen würde, und nach dem Zwischenfall gestern äußerte sich auch sein Teamchef recht deutlich: "Was heute passiert ist, ist das Deprimierendste, was man als Team erleben kann", ließ Peter Sauber, der an und für sich als recht besonnener Zeitgenosse gilt, ausrichten.