Villeneuve: Stolz darauf, Michael Schumacher besiegt zu haben

Warum Jacques Villeneuve ein Titel gegen Mika Häkkinen weniger bedeutet hätte und warum er in seiner Formel-1-Karriere nie für die Scuderia Ferrari gefahren ist

(Motorsport-Total.com) - 1997 schlug die Sternstunde des Jacques Villeneuve. In dieser Formel-1-Saison holte der Kanadier seinen einzigen WM-Titel. Er gewann die Weltmeisterschaft damals gegen keinen Geringeren als Michael Schumacher. Darauf ist Villeneuve, wie er gegenüber 'Sport Bild' erklärt, besonders stolz.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Jacques Villeneuve

Formel-1-Saison 1997: Jacques Villeneuve gegen Michael Schumacher Zoom

Zwar hat er mit dem Williams-Team auch die Konstrukteurs-WM gewonnen, und so Konkurrent Ferrari geschlagen, aber darum geht es dem 43-Jährigen gar nicht so sehr. "Bei mir ging es nicht um Ferrari. Ich war stolz darauf, mit Michael Schumacher den ultimativen Fahrer geschlagen zu haben."

Dass er Schumachers fahrerische Qualitäten besonders geschätzt hat, zeigt auch folgende Aussage: "Ein WM-Titel gegen Mika Häkkinen hätte mir nicht so viel bedeutet." Auch der McLaren-Pilot war im Rennen um die Krone, konnte diese dann in den beiden darauf folgenden Jahren für sich entscheiden.

Selbst war Villeneuve nie beim Ferrari-Team engagiert. Immerhin fuhr sein Vater Gilles Villeneuve von 1977 bis zu seinem Unfalltod 1982 66 Rennen für die Scuderia. "Ich hatte nie die Möglichkeit. Michael Schumacher war ja immer da", erklärt Villeneuve. Schumacher fuhr von 1996 bis 2006 bei Ferrari.


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Der Kanadier ist jedoch mit Ferrari aufgewachsen: "Ich bin in Maranello von 1977 bis 1982 aufgewachsen. Deshalb ist das Leben dort für mich normal." Daher wusste er auch nicht, was die Marke Ferrari für viele bedeutet.

Um nicht auf Kosten des Vaters zu leben, wollte er seine Karriere selbst in die Hand nehmen. "Ich wollte mir selbst einen Namen machen, bin 1996 zu Williams gegangen. Danach hat sich ein Wechsel einfach nicht mehr ergeben."