• 01.08.2003 10:51

  • von Marcus Kollmann

Villeneuve reagiert auf "Schumis" Seitenhieb gelassen

Der Kanadier bleibt nach dem Seitenhieb von Michael Schumacher locker und spricht über seine Zukunft in der Königsklasse

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher hätten die Karrieren von Michael Schumacher und Jacques Villeneuve ab Mitte der 90er-Jahre wohl nicht verlaufen können.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

"JV": Ich rechne damit nächstes Jahr in der Formel 1 zu sein

Während der Deutsche nach seinen beiden mit Benetton geholten Weltmeistertiteln zu Ferrari wechselte und dort erfolgreich die Aufbauarbeit betrieb die ihm in der Saison 2000 den dritten Titel bescherte und in den nachfolgenden Jahren von Sieg zu Sieg eilen sah, brachte Villeneuve nach dem Titelgewinn mit Williams in der Saison 1997 der spätere Wechsel zu British American Racing kein Glück.

Die Aufbauarbeit des Kanadiers wurde begleitet von zahlreichen technischen Problemen und anfangs auch personellen Querelen im Team.

Während der einstige Widersacher von früher im Kampf um die beste Startposition, den Sieg am Rennsonntag und schlussendlich den Titel erfolgreich war, litt der Ruf Villeneuves durch die mangelhafte Konkurrenzfähigkeit des ihm zur Verfügung stehenden Autos. Zugleich verstärkte sich auch die Kritik an dem hohen Fahrergehalt, welches der frühere BAR-Teamchef und Villeneuve-Manager Craig Pollock für seinen Freund und Schützling ausgehandelt hatte. Nun, mit dem absehbaren Ende des Fünfjahresvertrages, ist es um die Zukunft des BAR-Honda-Piloten in der Königsklasse nicht besonders gut bestellt.

Im Vorfeld des Großen Preises von Deutschland erklärte Villeneuve, dass sein Ruf über die Jahre gelitten habe. Dagegen tun kann er aber nur etwas mit einem konkurrenzfähigen und siegfähigen Auto. Aus diesem Grund wurde er schon vor einiger Zeit mit einem möglichen Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht, den sich sogar Bernie Ecclestone wünscht, doch dazu wird es wohl nicht kommen.

Nachdem Michael Schumacher solch ein Szenario gestern ausschloss und sich einen kleinen Seitenhieb auf Villeneuve erlaubte, bliebt der jedoch locker. Konfrontiert mit der Aussage Schumachers ("Ich denke, wir wollen unsere Situation verbessern"), meinte der BAR-Honda-Pilot gelassen: "Das hat er gesagt?", und vermied es sich auf einen medialen Schlagabtausch einzulassen.

"Ich werde nicht darauf antworten, denn Dinge die in der Vergangenheit geschehen sind sollte man abhaken. Was die Gerüchte bezüglich Ferrari angeht, so weiß ich nicht woher sie stammen. Ich spreche mit einigen Leuten, doch ich kann nicht verraten mit wem. Ich rechne aber damit nächstes Jahr in der Formel 1 zu sein", verriet der 32-Jährige, der eigener Aussage nach selbst nicht mit Ferrari gesprochen habe, den italienischen Rennstall aber als einen der wenigen ansieht in den man, was die Konkurrenzfähigkeit betrifft, ohne groß nachdenken zu müssen wechseln könnte.