Hockenheim: Coulthard-Bestzeit zum Auftakt

Vor den starken Renault-Piloten setzte sich im Freien Training David Coulthard durch ? Ferrari und Schumacher weit abgeschlagen

(Motorsport-Total.com) - Einen doch überraschenden Verlauf nahm das erste Freie Training heute Vormittag auf dem Hockenheimring: Bei hervorragenden Bedingungen setzte sich McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard knapp vor den erstaunlich konkurrenzfähigen Renaults durch. Die Lokalmatadoren mischten hingegen noch nicht ganz vorne mit.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Coulthard fing in den Schlussminuten noch die beiden Renaults ab

Michael Schumacher ging früh auf die Piste und spulte mit 30 Runden auch ein sehr intensives Programm ab, doch der Vorjahressieger kam nie auf das Niveau der Spitzenpiloten und musste sich schlussendlich mit dem enttäuschenden elften Rang zufrieden geben. Der Rückstand des 34-Jährigen belief sich nach einem Dreher und drei weiteren Fahrfehlern in der Haarnadel auf 1,291 Sekunden, womit er immerhin noch vor Silverstone-Sieger Barrichello (16.) blieb.

Während Ferrari sicher noch nicht alle Karten aufgedeckt hat, ging Renault von Beginn an aufs Ganze: Jarno Trulli lag mit einer Zeit von 1:15.617 lange überlegen in Führung, wurde zum Schluss aber noch um 94 Tausendstel von Coulthard abgefangen. Der zweite Renault-Pilot, Fernando Alonso, stand wegen eines Getriebe-Umbaus lange an der Box, schöpfte schlussendlich aber auch den Bonus der Freitags-Testfahrten aus und sicherte sich den dritten Platz.

In Schlagdistanz zur Spitzenposition blieben mit Mark Webber (Jaguar-Cosworth), Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), Cristiano da Matta (Toyota) und Jenson Button (BAR-Honda) noch vier weitere Teilnehmer. Letzterer machte immer wieder durch Top-Zeiten auf sich aufmerksam ? genau wie sein Teamkollege Jacques Villeneuve (12.), der seine starken Sektorenzeiten jedoch nie auf eine gesamte Runde umsetzen konnte.

Ralf Schumacher (BMW-Williams) leistete sich einen kleinen Ausritt eingangs Motodrom, sein achter Platz liegt aber durchaus im Rahmen des Akzeptablen. Enttäuschend liest sich hingegen der 15. Rang von WM-Aspirant Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), der sich denselben Schnitzer wie "Schumi II" erlaubte, aber sicher noch einen Pfeil aus dem Köcher ziehen kann. Justin Wilson (Jaguar-Cosworth) und Olivier Panis (Toyota) waren hingegen positive Überraschungen innerhalb der Top 10.

Bei den Nachzügler-Teams wurde relativ rasch die übliche Reihenfolge der letzten Rennen hergestellt, wobei Sauber schlechter aussah als anzunehmen war: Heinz-Harald Frentzen verbesserte sich erst in der Schlussphase auf den 14. Platz, Nick Heidfeld ließ als 18. nur die beiden Minardis hinter sich. Apropos Minardi: Neuling Nicolas Kiesa machte seine Aufgabe sehr gut, leistete sich keine Fehler und verlor nur etwas mehr als zwei Zehntel auf seinen erfahrenen Teamkollegen Verstappen.