Villeneuve glaubt an Verbleib in der Formel 1
Der Kanadier spricht über seine Situation und Verbundenheit zur Königsklasse und verspürt Interesse von einigen Teams
(Motorsport-Total.com) - Elf Mal konnte er bisher über einen Sieg jubeln, ein Mal gelang es ihm schon die begehrteste aller Auszeichnungen in der Formel 1, den Fahrerweltmeistertitel, zu gewinnen.

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Möchte auch 2004 in der Formel 1 starten: Jacques Villeneuve
Die Rede ist von Jacques Villeneuve, der bei BAR-Honda dem Erfolg vergangener Jahre hinterher jagt und in eine ungewisse Zukunft blickt.
Villeneuve: Nichts ist so wie ein Sieg in der Formel 1
Egal wie düster es tatsächlich um seine Zukunft aussehen mag, ist es aber die Motivation die den Kanadier trotz der vielen technisch bedingten Ausfälle - nicht nur in dieser Saison, sondern in den letzten Jahren beim Team aus Brackley - nicht aufgeben lässt.
"Ich könnte mir niemals vorstellen 100 Prozent in einer anderen Serie außer der Formel 1 zu geben. Hat man erst einmal in der Formel 1 gewonnen, kann einem nichts mehr das gleiche Gefühl bescheren", erklärt der 32-Jährige in der englischen Presse, dessen Vertrag mit BAR-Honda in fünf Rennen endet, seine tiefe Verbundenheit zur Formel 1.
"JV": Einige Teams sind interessiert
Ob Villeneuve nach 130 absolvierten Grand Prix in der Königsklasse des Motorsports aber gezwungen sein wird seinen Helm an den Nagel zu hängen, ist derzeit noch unklar.
Bei verschiedenen Teams, zuletzt Renault, sind die Türen für ihn verschlossen und viele Alternativen gibt es nicht, doch Hoffnung hat "JV" dennoch: "Ich spüre, dass einige Teams an mir interessiert sind und man mir Respekt entgegenbringt und das ist ein gutes Gefühl", sagt er, jedoch ohne genauer darauf einzugehen um welche Rennställe es sich handeln könnte.
Bin bin nur dem Gesetzt von Angebot und Nachfrage gefolgt
Er wolle unbedingt in der Formel 1 weitermachen, doch betteln will er darum nicht, so der Kanadier weiter, der den Vorwürfen, er würde einfach zu viel Geld verlangen und hätte sich durch sein enormes Gehalt, welches er in den letzten Jahren einstrich, die Chancen bei anderen Teams zum Teil selbst verspielt, widerspricht. "Ich bin nur dem Gesetzt von Angebot und Nachfrage gefolgt und der Grund, warum ich teuer bin, ist der, dass jemand bereit war mir so viel zu bezahlen."
Damit die Karriere des zuletzt beim Zweikampf mit Michael Schumacher in Silverstone aufblühenden Kanadiers nicht am Thema Gehalt scheitert, ließ dessen Manager Craig Pollock schon vor längerer Zeit durchblicken, dass man in diesem Punkt verhandlungsbereit sei.
Aber nicht nur der ihm vorauseilende Ruf einfach zu teuer zu sein, erschwert es Villeneuve seinen Verbleib in der Formel 1 zu sichern, sondern auch zuweilen seine Leistungen auf der Rennstrecke.
Teamchefs wie Flavio Briatore von jüngeren Piloten mehr überzeugt
Die technischen Defekte mögen die Situation zwar verzerren, doch für viele Teamchefs ist der Gesamteindruck der, dass der junge englische Teamkollege von Villeneuve, Jenson Button, sein Geld mehr wert ist als der Kanadier.
So lange Pollock und Villeneuve gegen diesen Ruf ankämpfen müssen und viel Überzeugungsarbeit benötigen, wird es schwierig sein eine Vertragsverlängerung mit BAR-Honda herauszuschlagen.
Villeneuve könnte frühestens 2005 nochmal für ein Top-Team starten
Dabei wäre ein Einjahresvertrag für "JV" bei seinem jetzigen Team durchaus reizbar, denn 2005 werden in einigen Top-Teams ganz sicher einige Cockpits neu besetzt werden.
Sollte es ihm im Zusammenspiel mit einer weiteren Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von British American Racing gelingen die Pechsträhne hinter sich zu lassen und kontinuierlich gute Ergebnisse einzufahren, dürfte es dann um die Formel-1-Karriere von "JV" spätestens dann wieder besser bestellt sein.

