• 10.05.2002 11:26

  • von Reinhart Linke

Villeneuve kein Fan des A1-Rings

BAR-Honda-Fahrer Jacques Villeneuve trauert dem alten Österreichring nach und findet den A1-Ring nicht sehr anspruchsvoll

(Motorsport-Total.com) - Seit 1997 findet der Grand Prix von Österreich auf dem A1-Ring statt, nachdem zuvor zwischen 1970 und 1987 insgesamt 18 Rennen auf dem fahrerisch anspruchsvollen und gefährlichen Österreichring ausgetragen wurden. Jacques Villeneuve, der als Kind häufig Zuschauer beim Österreich-Grand-Prix war, trauert heute dem fast sechs Kilometer langen Österreichring nach.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve (BAR-Honda)

Jacques Villeneuve findet den A1-Ring nicht sehr interessant

"Als ich klein war, ging ich als Zuschauer an den alten Österreichring", erklärte der Kanadier im Vorfeld des Grand-Prix-Wochenendes in Spielberg. "Ich erinnere mich, als ich auf den Tribünen saß. Es ist eine Schande, dass die Strecke ersetzt wurde. Der aktuelle Kurs hat keine Ähnlichkeit mit dem, was damals passierte."

Für Jacques Villeneuve, der 1997 das erste Rennen auf dem neuen A1-Ring gewann, stellt die 4,326 Kilometer lange Strecke keine großen Herausforderungen dar. "Der A1-Ring ist einfach zu lernen", so der 31-Jährige weiter. "Man fährt zwei Mal nach rechts, dann zwei Mal nach links, wieder rechts und rechts und schon hast du eine Runde hinter dir. Nach zwei Runden weißt du genau, wo du stehst. Der Rhythmus ist gut, obwohl auf die langen Geraden enge Kurven folgen."

Dadurch kann man vor den engen Kurven andere Fahrer überholen, was praktisch das einzig positive ist, was der Weltmeister von 1997 der neuen Rennstrecke in der Steiermark, die vom Aachener Rennstreckenarchitekten Hermann Tilke entworfen wurde, abgewinnen kann. "Im Allgemeinen ist der A1-Ring gut für Rennen, weil es eine Menge Geraden gibt, an deren Ende man hart bremsen muss", weiß Jacques Villeneuve. "Aber wenn ich eine Beurteilung abgeben soll, sind die Geraden wirklich sehr lang. Von der Perspektive der Fahrer aus betrachtet verlangt die Strecke nicht viel von einem."

Auch das Setup für den A1-Ring stellt nach Angaben von Jacques Villeneuve keine großen Schwierigkeiten dar. "Das Setup ist sehr konstant ? normalerweise hast du unterschiedliche Einstellungen, die in den einzelnen Streckenteilen unterschiedlich gut funktionieren. Aber hier hast du dieses Problem nicht wirklich. Aber weil die Strecke sehr kurz ist, kann Verkehr ein Problem sein", schloss der elffache Grand-Prix-Sieger ab.