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Villeneuve: "Ich bin immer ein Kämpfer gewesen"
Der Kanadier über seine Motivation, warum er im Laufe der letzten Jahre besser geworden ist und 2003 unbedingt in der F1 fahren will
(Motorsport-Total.com) - In den letzten Tagen, Wochen und Monaten drehte sich im BAR-Honda-Team viel um die Fahrerpaarung für die kommende Saison. Obwohl Jacques Villeneuve einen Vertrag für nächstes Jahr besitzt, ist noch immer nicht zu hundert Prozent geklärt, ob der Kanadier 2003 auch tatsächlich in der Königsklasse an den Start gehen wird. Geht es nach Teamchef David Richards, dann könnte "JV" nämlich ein Jahr lang pausieren, in Amerika fahren oder sich einfach auf 2004 vorbereiten, wenn der Rennstall endlich so weit sein will kontinuierlich um Siege mitfahren zu können.

© BAR
Villeneuve: "Ich bin immer ein Kämpfer gewesen"
Doch Villeneuve hat zuletzt immer wieder bekräftigt, dass er keinen Anlass sieht das Feld, wenn auch nur vorübergehend, zu räumen. Seit 1999 ist er, um den British American Racing einst aufgebaut wurde, im Team. Seither hat er 62 Grand Prix für den Rennstall aus Brackley absolviert - mit bescheidenem Erfolg.
Nachdem in der Debütsaison vieles schief lief, sprangen 2000 insgesamt 17 WM-Punkte für den Franco-Kanadier heraus, der in jener Saison vier Mal Vierter geworden war. In der Saison 2001 konnte der 31-Jährige zwei Mal als Dritter aufs Podium steigen. Am Ende der Saison standen dann 12 WM-Punkte zu Buche. Dieses Jahr konnte Villeneuve bislang nur einmal in die Punkteränge fahren. Beim Heim-Grand Prix des Teams, in Großbritannien, überquerte er als Vierter die Ziellinie.
Zählt man die vielen technisch bedingten und die wenigen fahrerisch bedingten Ausfälle Villeneuves zwischen 1999 und 2002 zusammen, so kommt man zu dem Schluss, dass der Kanadier jeden erdenklichen Grund hätte, um sich zurückzuziehen. Welcher Fahrer kann es schließlich auf Dauer verkraften, dass sein Team gegenüber der Konkurrenz von Jahr zu Jahr zurückfällt? Vor allem, wenn man wie Villeneuve einst von 1996 bis 1998 mit Williams viele Erfolge einfuhr und 1997 Weltmeister wurde, nötigt einem die Entschlossenheit des Rennfahrers, BAR weiterhin die Treue zu halten, Respekt ab.
"Ich bin immer ein Kämpfer gewesen und habe meinen Kopf nie hängen lassen", erklärte Villeneuve unlängst das Geheimnis seiner Motivation gegenüber dem 'F1 Racing'-Magazin. Viele Experten und Fans äußerten in den letzten Jahren oftmals Zweifel darüber, ob "JV" im Cockpit seines BAR-Boliden wirklich alles geben würde. Laut Aussage des Kanadiers tat er das - und zwar immer. Dass er sich nicht mehr so in Szene setzen konnte wie viele es noch aus seiner Zeit bei Williams in Erinnerung haben, als er sich mit seinem Teamkollegen oder Michael Schumacher spannende Zweikämpfe lieferte, liegt also nicht am Fahrer und dessen Motivation, sondern schlicht und ergreifend an dessen Boliden.
Auch wenn Villeneuves letzter Sieg nun schon 5 Jahre zurückliegt, so brennt in ihm selbst nach wie vor das Feuer, denn er möchte endlich mit dem BAR-Team wieder in den Kampf um die bedeutenden Plätze eingreifen. Körperlich fühlt sich der 31-Jährige jetzt besser gerüstet als er es zu Beginn seiner Karriere in der Formel 1 war: "Ich weiß, dass ich jetzt viel besser fahre als ich das 1997 tat. Auch körperlich bin ich besser in Form. Ich kann viel besser mit der Hitze umgehen und mein technisches Verständnis ist ebenfalls besser geworden. Leider ist das was zählt jedoch nur was die Leute über mich denken", deutet der Franco-Kanadier an, dass es ihn schon wurmt, dass man ihn für nicht mehr motiviert genug hält. Vielleicht äußert er sich deshalb, wenn es einmal wieder nicht besonders gut gelaufen ist, weniger diplomatisch als sein Teamkollege. Seine Motivation sollte aber niemand anzweifeln, sagt der Kanadier, der zuletzt trotz aller anders lautenden Gerüchte bekräftigte, dass er 2003 für BAR fahren will und auch fahren wird.

