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Panis: Das Feuer in mir brennt noch immer
Der Franzose im Gespräch über seine noch nicht geklärte Zukunft in der Formel 1, Ambitionen, Wünsche und seinen Teamkollegen
(Motorsport-Total.com) - Fünf von insgesamt siebzehn Rennen im Rahmen der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft 2002 liegen noch vor den 22 Fahrern, von denen viele im wahrsten Sinne des Wortes um ihre Zukunft, ihren Verbleib in der Königsklasse des Motorsports, fahren.

© BAR
Panis: "Ich möchte weiterhin in der Formel 1 fahren"
Zu diesen Piloten gehört auch BAR-Honda-Fahrer Olivier Panis, der beim Team aus Brackley bislang gute Arbeit verrichtete und der Meinung vieler Fans und Motorsportexperten nach insgesamt einen überzeugenderen Eindruck hinterlassen hat als sein kanadischer Teamkollege. Während Jaques Villeneuve auf Grund seiner Beteiligung am Rennstall und eines wasserdichten Vertrages äußerst fest im Sattel sitzt und zuletzt mehrfach bekräftigte, dass er nicht auf das Cockpit verzichten wird, weiß Panis noch nicht wie es mit seiner Karriere weitergeht. Nachdem Teamchef David Richards schon den Briten Jenson Button für 2003 verpflichtete ist die Luft für ihn selbst nämlich dünn geworden.
Viele Fans sehen in Panis den besseren Fahrer für das Team BAR-Honda als es Villeneuve je sein wird
Mit seinen 35 Jahren gehört der 119-fache Grand Prix-Teilnehmer zur "alten Garde" und ist nach Eddie Irvine der zweitälteste Pilot im aktuellen Fahrerfeld. In seiner neunjährigen Formel-1-Karriere hat der Vater dreier Kinder schon viele besondere Moment erlebt - positive wie negative. 1996, als er in Monaco in Monaco gewann ist zweifelsohne das bisher positivste Highlight in seiner fahrerischen Laufbahn. Dem gegenüber steht der Große Preis von Kanada im Jahr darauf, als er in der 52. Runde mit Tempo 230 in die Leitplanke krachte und sich dabei beide Beine brach. Doch jener Unfall warf den Mann aus Lyon nicht etwa zurück. Im Gegenteil, er festigte ihn als Fahrer genauso wie sein Jahr als Testfahrer bei McLaren-Mercedes, in welchem er sich auf Grund guter Leistungen für das Cockpit bei BAR empfahl, wo er seit 2001 an der Seite von Jacques Villeneuve fährt.
Konnte sich der Kanadier im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit Panis nach Punkten und im teaminternen Duell noch klar behaupten, so hat der in Lyon lebende Rennfahrer in dieser Saison mehrmals bewiesen, dass er vom gleichen Kaliber wie sein Teamkollege ist. Im teaminternen Duell liegen die beiden Piloten jedenfalls gleichauf und was die WM-Punkte angeht, so kann nur einen Zähler mehr vorweisen. Subjektiv betrachtet sehen viele Fans des BAR-Rennstalls in Panis und nicht in Villeneuve die Zukunft. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist Panis ein ruhiger Charakter, jemand der immer ganz bei der Sache ist und voll in seiner Arbeit aufgeht. Zum anderen beschwert er sich nicht wie es sein Teamkollege tut - häufig und öffentlich -, wenn es einmal wieder nicht besonders gut gelaufen ist. Dies hat dem Rennfahrer, der wie die meisten seiner Kollegen über die verschiedenen Serien - Kart, Formel Renault, Formel 3, Formel 3000 - in die Königsklasse gelangte, auch im Team und beim seit Dezember verantwortlichen Teamchef Sympathien eingebracht.
Zwei, drei andere Teams sind ebenfalls am Franzosen interessiert
Derzeit steht David Richards deshalb vor der schwierigen Aufgabe, eine Lösung zu finden, wie er drei Piloten in die zwei verfügbaren Cockpits bekommt. Panis jedenfalls glaubt, dass seine Chancen nach wie vor gut stehen: "Ich spreche im Augenblick mit David Richard, welcher mich behalten will", verriet der Franzose im Interview mit unseren Kollegen von 'Autosport' jüngst. Doch selbst wenn sich der Wunsch des 35-Jährigen, der 2003 mit BAR-Honda die ersten Früchte der harten Arbeit der letzten zwei Jahre zu ernten beginnen will, nicht erfüllt, so macht er sich um seine Zukunft keine Sorgen: "Meine Manager, Keke Rosberg und Didier Cotton, schauen sich natürlich auch andere Optionen an. Wir müssen einfach abwarten und sehen, welche die Beste sein wird. Wir sprechen mit zwei oder drei Teams."
Panis möchte am liebsten bei BAR bleiben
Auf Grund der Vertragssituation zwischen Villeneuve und BAR ist sich Panis aber dessen bewusst, dass er 2003 höchstwahrscheinlich für ein anderes Team arbeiten wird, weshalb er langfristig denkt. Sollte er trotz aller für ihn sprechenden Fakten am Ende BAR verlassen müssen, so wünscht er sich eines: "Ich wäre sehr happy, wenn ich einen Zweijahresvertrag unterschreiben könnte. Wenn man das Team wechselt, dann braucht es einfach zwei Jahre, um das Auto wirklich ordentlich zu entwickeln", weiß der fünffache Podiums-Besucher aus Erfahrung.
"Ich bin wirklich fit und erbringe gute Leistungen und ich möchte weiterhin in der Formel 1 fahren", macht der Franzose etwas Eigenwerbung. "Ich will Rennen gewinnen und meine Leidenschaft für die Formel 1 ist nach wie vor ungebrochen", gibt er sich bewusst kämpferisch.
Im direkten Vergleich mit Villeneuve hat er sich in den letzten zwei Jahren bewiesen und dabei gut bestanden. Die Zeit, in der er seine eigenen Leistungen mit denen des Kanadiers vergleichen musste, ist für ihn ohnehin vorbei. "Nach meiner Zeit bei McLaren weiß ich, dass ich schnell bin", so Panis gegenüber 'ITV'. "Ich habe gezeigt, wie schnell ich im Vergleich bin", so der Franzose, der eigenen Worten nach ein gutes Verhältnis zu seinem Teamkollegen hat. Ob er jedoch auch 2003 im teaminternen Duell gegen Jacques Villeneuve antreten können wird, hängt ganz allein von Faktoren ab die nur Teamchef David Richards kennt. Ob es eine Deadline, wann Richards die endgültige Fahrerpaarung verkünden wird, gibt, ist derzeit nicht bekannt. Bei nur noch fünf zu absolvierenden Rennen ist die Wahrscheinlichkeit aber groß, dass der Brite das Geheimnis bald lüften wird.

