Vietnam-GP: Vorbereitungen laufen "plangemäß" trotz Coronavirus

Warum Formel-1-Chef Chase Carey die Coronavirus-Situation als "beweglich" einstuft und weshalb er trotzdem von der Austragung des Vietnam-GP ausgeht

(Motorsport-Total.com) - "Alles ist startklar", versichert Chase Carey. Der Formel-1-Chef geht derzeit davon aus, dass der erste Vietnam-Grand-Prix in der Geschichte der Rennserie wie im Kalender vorgesehen stattfinden wird. Das Rennen ist als dritte Station der Formel-1-Saison 2020 für den 5. April terminiert.

Titel-Bild zur News: Chase Carey

Formel-1-Chef Chase Carey rechnet weiter mit dem neuem Vietnam-Grand-Prix Zoom

Diesen Termin wollen die lokalen Promoter einhalten, obwohl die Coronavirus-Situation in der Region "beweglich" ist, wie Carey meint. Ein Sprecher des Vietnam-Grand-Prix erklärt dazu: "Die Vorbereitungen laufen plangemäß. Das Formel-1-Rennen in Hanoi 2020 wird wie geplant ausgetragen."

Allerdings werde man die Coronavirus-Lage "natürlich beobachten", heißt es aus Hanoi. "Sollte es Änderungen geben, werden wir Kunden und Medienvertreter informieren."

Carey kündigt Vor-Ort-Besuch in Vietnam an

Auch deshalb steht Formel-1-Chef Chase Carey laut eigener Aussage in regem Kontakt mit den örtlichen Promotern. Er wolle sich vorab selbst ein Bild machen, sagte er: "Ich habe vor, am 16. März auf meinem Rückweg von Australien einen Besuch in Hanoi zu unternehmen."

Wie er von seinen Quellen in Hanoi erfahren habe, seien dort bisher etwa 15 Coronavirus-Fälle aufgetreten, "aber alle hätten sich wieder erholt", so Carey.

Letzteres müsse aber nicht automatisch bedeuten, dass es dabei bleibe. "Es ist wirklich schwierig abzusehen, wie es weitergeht", erklärt der Formel-1-Chef und verweist auf die jüngsten Krankheitsausbrüche in Europa: "Ein Land wie Italien war noch vor wenigen Tagen nicht auf dem Radar, aber jetzt ist es das."


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Stolpert die Formel 1 über ihre Logistik?

"Wir stehen in regem Austausch mit den [Promotern der kommenden Rennen], um einen Eindruck von vor Ort zu erhalten. Wir sprechen außerdem mit Experten, die ihr Fachwissen mit uns teilen. Für uns geht es hauptsächlich darum, bei diesem Thema auf Stand zu bleiben und die richtige Beratung zu haben, damit wir planen können."

Mit Planung meint Carey vor allem die umfangreiche Logistik der Formel 1. Eben diese wird erschwert durch Einreisebeschränkungen, wie sie zum Beispiel Bahrain oder auch Vietnam nun erlassen haben (hier mehr erfahren!). Laut Carey müsse der Grand-Prix-Zirkus daher eine gewisse "Flexibilität" einplanen, um auch kurzfristig reagieren zu können.

"Wir müssen einfach sehen, wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickelt", meint Carey. Er gehe zum jetzigen Zeitpunkt aber davon aus, dass außer dem China-Grand-Prix in Schanghai keine weiteren Rennen verschoben oder gar abgesagt werden müssen.


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Wie die Teams mit der Situation umgehen

Außerdem sagt Carey dazu: "Wir versuchen nach wie vor, [China] später im Jahr nachzuholen." Für den Fall, dass der Grand Prix ersatzlos gestrichen würde, wäre die Formel 1 bereit, auf ihre Antrittsgebühren zu verzichten. Die Auswirkungen davon auf die Jahresbilanz der Rennserie wären "relativ gering", wie er meint.

Derweil bereiten sich auch die Formel-1-Rennställe darauf vor, "angemessen mit der Situation umzugehen", so Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Das Traditionsteam werde "vorsichtig" sein und alle Schritte "zusammen mit FIA und Formel 1" planen.

Die stellvertretende Williams-Teamchefin Claire Williams meint: "Wir halten uns an die Ratschläge der relevanten Behörden. Diese Informationen ändern sich täglich."

Sie bezeichnet die aktuelle Situation als "work in progress", also ähnlich wie Carey, der dafür den Begriff "beweglich" gewählt hatte. "Es gibt sicherlich Schwierigkeiten bei unseren Reisen nach Melbourne, nach Bahrain, Vietnam", sagt Williams weiter. "Das stellt alle hier vor eine Herausforderung."

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