Viertes Freies Training: Alonso voran, Räikkönen k.o.

Alonso war am Samstagmorgen in Silverstone Schnellster vor Montoya und Trulli - Räikkönen wieder mit Verdacht auf Motorschaden

(Motorsport-Total.com) - Knapp 18 Grad Luft- und 24 Grad Asphalttemperatur herrschten heute Morgen während des vierten Freien Trainings zum Grand Prix von Großbritannien in Silverstone. Der Himmel war weitestgehend bewölkt, zu Regenschauern kam es aber nicht. Dafür wurde im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten in der Früh relativ viel gefahren, weil sich die zehn Teams auf das Qualifying am Nachmittag vorbereiten mussten, was das Setup angeht.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso war im letzten Freien Training in Silverstone knapp Schnellster

Bestzeit fuhr WM-Favorit Fernando Alonso (Renault/14 Runden) in 1:20.077, womit er um läppische 0,051 Sekunden schneller war als Juan-Pablo Montoya (13 Runden) im McLaren-Mercedes. Die "Silberpfeile" scheinen nach wie vor das beste Auto auf dem 5,141 Kilometer langen Kurs zu sein, auch wenn Kimi Räikkönen Schwierigkeiten hatte: Der Finne blieb gleich bei seiner ersten Ausfahrt mit Verdacht auf Motorschaden stehen. Das würde neuerlich eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Positionen bedeuten.#w1#

Toyota auf den Plätzen drei und vier

Ungeachtet dessen sicherte sich Jarno Trulli in der Session den dritten Platz mit 0,372 Sekunden Rückstand, unmittelbar gefolgt von seinem Toyota-Teamkollegen Ralf Schumacher (+ 0,447). Zusammen absolvierte das italienisch-deutsche Duo 25 Runden. Lokalmatador Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,686/14 Runden) und Giancarlo Fisichella (Renault/+ 0,721/11 Runden) rundeten das Klassement der besten Sechs ab.

Michael Schumacher konnte an und für sich recht gut mithalten, schaffte aber am Ende mit einem neuen Reifensatz keine allzu eklatante Verbesserung mehr und kam daher nicht über Rang sieben hinaus. Der Ferrari-Pilot hatte 0,816 Sekunden Rückstand nach seinen zwölf Runden und wurde damit vor Mark Webber (+ 0,927/11 Runden) und Nick Heidfeld (beide BMW WilliamsF1 Team/+ 0,975/8 Runden), der wegen des fehlenden Speeds ins alte Bodywork zurückwechselte, gewertet, die ihrerseits nur mit frischen Reifen überzeugen konnten.

Die positivste Überraschung des Samstagmorgens war zweifellos Christian Klien, der mit seinem Red-Bull-Cosworth gleich zwei wirklich schnelle Runden absolvieren konnte und erst in den letzten Minuten von Platz fünf noch auf Platz zehn zurückfiel. Der Österreicher drehte neun Runden und hatte in seiner schnellsten lediglich 0,987 Sekunden Rückstand. Sein Teamkollege David Coulthard (17./+ 3,088/5 Runden) blieb hingegen früh mit technischen Problemen stehen.

Monteiro lag phasenweise sogar in den Top 10

Bei Sauber-Petronas war Jacques Villeneuve (14 Runden) auf einer seiner Lieblingsstrecken diesmal schneller als Felipe Massa (+ 1,627/11 Runden), nistete sich mit 1,399 Sekunden Rückstand vor seinem brasilianischen Teamkollegen und hinter Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,294/10 Runden) auf Position zwölf ein. Takuma Sato (+ 1,854/16 Runden) im zweiten BAR-Honda wurde nur 14., gefolgt vor dem überraschend starken Jordan-Toyota-Duo mit Tiago Monteiro (+ 1,959/18 Runden) und Narain Karthikeyan (+ 2,557/8 Runden).

Weil die Strecke sich zunächst noch in relativ rutschigem Zustand präsentierte, kam es auch zu einigen Ausritten und Drehern, allerdings ist dabei nichts Ernsthaftes passiert. Eine Schrecksekunde erlebte Patrick Friesacher (19./Minardi-Cosworth/+ 3,509/17 Runden): Der Österreicher hätte vor der Stowe-Kurve beinahe einen Hasen überfahren, reagierte aber blitzschnell, bremste hart und konnte somit ein unliebsames Blutbad vermeiden.

Für das Qualifying am Nachmittag steht nun wohl fest, dass wieder Renault und vor allem McLaren-Mercedes zu favorisieren sind, wenngleich es für die "Silberpfeile" insofern nicht mehr ganz so gut aussieht, als Montoya früh auf die Strecke gehen muss und Räikkönen wegen der technischen Probleme rückversetzt werden könnte. Michael Schumacher sollte ebenfalls im Spitzenfeld landen, zum engsten Favoritenkreis zählt der Vorjahressieger aber nicht.