Vettels Traum erfüllt: Ein Treffen mit Walter Röhrl
Sebastian Vettel kann sich nicht nur über Siege freuen, fast genauso viel bedeutete ihm am Sonntag vor dem Start in Melbourne ein Treffen mit Rallye-Ikone Walter Röhrl
(Motorsport-Total.com/SID) - Auch Formel-1-Weltmeister haben ihre Helden. Sebastian Vettel bekam vor seinem souveränen Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne ganz glänzende Augen, als er erstmals Rallye-Ikone Walter Röhrl traf. Nach einem intensiven Meinungsaustausch unter Champions kam Vettel kurze Zeit später sogar noch einmal zurück und wollte unbedingt ein gemeinsames Foto.

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Sitzprobe im Röhrl-Porsche: Sebastian Vettel freute sich über die Begegnung
Der 23-Jährige war so stolz auf dieses Treffen, dass er nach dem Rennen in der internationalen Pressekonferenz erzählte: "Ich durfte heute eine Legende treffen: Walter Röhrl." Das machte dann wieder Röhrl ein bisschen verlegen. "Das ist schon toll. Aber das kennzeichnet auch diesen Menschen, dass er so was erzählt", sagte der zweimalige Rallye-Weltmeister.
Ähnlich sieht das der frühere Formel-1-Pilot Christian Danner. "Es ist toll, dass ein so erfolgreicher und junger Typ weiß, dass das ein Jahrhundert-, ein Jahrtausend-Fahrer ist. Mich freut so was. Nicht jeder zollt der Historie seines eigenen Sports Respekt. Aber der Seb macht das."
Röhrl machte vor seiner Weiterreise zu einer historischen Rallye in Tasmanien, wo er in einem Porsche 911 von 1981 startet und dabei erstmals seit 2003 wieder von seinem früheren Beifahrer Christian Geistdörfer navigiert wird, einen Abstecher zur Formel 1 - weil er von Vettels Rallye-Leidenschaft und dessen großem Wunsch nach einem Treffen gehört hatte.
Im vorigen Jahr habe er kurz nach Vettels Motorschaden in Südkorea eine SMS bekommen, berichtet Röhrl: "Sebastian lacht schon wieder, er schaut deine Videos, stand da drin." Nach dem Treffen mit Vettel zeigte sich der 64-Jährige beeindruckt von dem 41 Jahre jüngeren Vettel.
"Diese Lockerheit, die er hat, ist einfach unvorstellbar, unglaublich", sagt Röhrl, der glaubt, dass der erste Titel den Heppenheimer noch stärker macht. "Man kann unbeschwerter fahren, wenn man schon einmal Meister geworden ist", so der viermalige Monte-Sieger, dem es seinerzeit ähnlich gegangen sei. "Alles, was nach dem ersten Titel kommt, ist nur noch Spaß."
Beeindruckt zeigte sich Röhrl auch von Vettels Siegesfahrt in Melbourne. "Das war eine Vorführung mit allem, was ein Champion können muss", meint der Regensburger, in dem die Renn-Leidenschaft immer noch brennt. Ähnlich wie Vettel auf ein Formel-1-Rennen freut sich Röhrl auf die Targa Tasmania: "Da wird auf abgesperrten Prüfungen richtig auf Zeit gefahren, sechs Tage lang, über die ganze Insel. Das ist eines der letzten Abenteuer in der Rallye-Welt."

