• 02.11.2009 12:00

Vettels Kampfansage an Button: "Volle Attacke"

Sebastian Vettel hat nach der Saison 2009 Lust auf mehr - Lob von Boris Becker: "Ein Champion" - Nick Heidfeld träumt vom Silberpfeil

(Motorsport-Total.com/SID) - Als "Wüstenkönig" Sebastian Vettel von seinem Team auf Schultern durchs Fahrerlager getragen wurde, wollte das Grinsen gar nicht mehr aus seinem Gesicht weichen. Immer wieder reckte der 22-Jährige nach dem Sieg beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi beinahe drohend den Zeigefinger nach oben. Es schien, als wollte "Super-Seb" mit dieser Geste Weltmeister Jenson Button bereits den Kampf für 2010 ansagen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

"Wüstenkönig" Sebastian Vettel ist schon heiß auf die Saison 2010

Vettels Gedanken drehten sich auch schon um die nächste Saison. Dann soll es mit dem WM-Titel klappen. Und wie sieht sein Fahrplan dafür aus? "Volle Attacke", sagt Vettel angriffslustig und seine Augen funkeln dabei wild entschlossen. Der Red-Bull-Pilot war in dieser Saison die Entdeckung schlechthin, vier Siege feierte er.#w1#

Renault- statt Mercedes-Power

Für das nächste Jahr kündigt Vettel eine Steigerung an: "Da werden wir noch schneller sein." Dabei fährt sein Team weiter mit Renault-Motoren, ein Wechsel zu Mercedes ist endgültig vom Tisch. Das berichtet das Fachmagazin 'auto motor und sport'.

Kein Fahrer war in der zweiten Saisonhälfte auch nur annähernd so erfolgreich wie Vettel. Deshalb ist der Hesse auch ein bisschen traurig, dass die Formel 1 jetzt erstmal bis zum 12. März 2010 in die Winterpause geht: "Wir haben die letzten drei Rennen gewonnen, für uns ist diese Saison eigentlich zu früh vorbei."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi, Sonntag


Für Michael Schumachers Manager Willi Weber kann Vettel 2010 in jedem Fall Weltmeister werden, "wenn das Paket stimmt". Tennislegende Boris Becker ist ebenfalls zum Vettel-Fan geworden: "Was der Junge geleistet hat, war sagenhaft. Im Sommer hat er in ein, zwei Rennen Punkte verschenkt, aber ansonsten ist er ganz souverän gefahren - wie ein Champion", meint der dreimalige Wimbledonsieger, der als Mercedes-Gast in Abu Dhabi war.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner stand die Freude über den vierten Doppelsieg der Saison ins Gesicht geschrieben. Er bedankte sich bei Vettel und dem zweitplatzierten Australier Mark Webber: "Ich bin sehr stolz auf das, was wir geleistet haben. Mit diesen Ergebnissen hatte vor der Saison wohl kaum jemand gerechnet."

Start beim Race of Champions

Zeit zum Ausruhen hat Vettel aber noch nicht. Am Dienstag und Mittwoch startet er beim Race of Champions in Peking. Dort will er gemeinsam mit seinem Vorbild Michael Schumacher erneut den Nationencup gewinnen - zum dritten Mal in Folge. Danach habe er ein paar Dinge zu Hause in Deutschland zu erledigen. Am Ende des Monats steigt in Milton Keynes mit dem gesamten Team eine große Party. Vettel: "Darauf freue ich mich."

Button, der nach dem Titelgewinn noch um einen neuen Vertrag pokert, erwartet 2010 einen großen Kampf. Der Brite hat nicht nur Vettel auf der Rechnung: "McLaren und Ferrari werden wieder stark sein. Vier Teams und acht Fahrer werden dann um den Titel kämpfen, das gab es noch nie. Es könnte damit die spannendste Saison aller Zeiten werden", sagt der Brawn-Pilot.

"McLaren und Ferrari werden wieder stark sein." Jenson Button

Angeblich verhandelt Button derzeit auch mit McLaren-Mercedes. Der 29-Jährige möchte sein Gehalt von vier auf acht Millionen Euro verdoppeln, Teamchef Ross Brawn bietet jedoch nur sechs Millionen. Der entthronte Weltmeister Lewis Hamilton hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn der Landsmann sein neuer Teamkollege werden würde. "Jenson ist ein großartiger Fahrer", sagt der Silberpfeil-Star.

Auch Nick Heidfeld ist offenbar plötzlich ein Kandidat für das zweite McLaren-Mercedes-Cockpit: "Es sieht für nächstes Jahr grundsätzlich gut aus, unterschrieben ist aber nichts", sagt der 32-jährige Mönchengladbacher, der im Abschiedsrennen von BMW den fünften Platz belegte. Heidfeld wäre zudem deutlich billiger als Button, sein Markwert dürfte bei nur noch zwei Millionen Euro liegen.