• 08.05.2008 21:25

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Vettel will sich nicht zurücknehmen

Trotz dreier Ausfälle in der ersten Runde hat Sebastian Vettel nicht vor, an seiner Herangehensweise etwas zu verändern

(Motorsport-Total.com) - Gleich dreimal ist Sebastian Vettel in den ersten vier Rennen in der ersten Runde ausgeschieden, aber dafür konnte er in der Regel nichts. Besonders großes Pech hatte er zuletzt in Barcelona, wo er von seinem Landsmann Adrian Sutil abgeschossen wurde. Dennoch hat der Toro-Rosso-Pilot nicht vor, sich auf den ersten Metern zurückzunehmen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist derzeit noch ohne Zielankunft und damit WM-Letzter

"Es wäre falsch, etwas zu ändern, denn man muss 100 Prozent geben. Wenn man zu konservativ ist, verschenkt man Potenzial", erklärte Vettel heute in Istanbul. "Je mehr man darüber nachdenkt, desto schlechter ist es." Ähnlich hatte sich zuvor auch schon Sutil geäußert, der ebenfalls nichts umstellen will. Zwischen den beiden deutschen Youngsters ist nach Barcelona ja so etwas wie ein verbaler Kleinkrieg ausgebrochen.#w1#

Motivation ungebrochen

"Wir sind in der ersten Runde ausgeschieden. Darüber kann man kein Buch schreiben." Sebastian Vettel

Vettel will sich von seiner aktuellen Pechsträhne jedenfalls nicht unterkriegen lassen, wirkt auch nach dem vierten Ausfall im vierten Rennen nicht niedergeschlagen: "Wir sind in der ersten Runde ausgeschieden. Darüber kann man kein Buch schreiben", gab er zu Protokoll. "Das ändert aber an unserer Motivation nichts, denn wir können es eh nicht ändern. Wir können nur hier wieder unser Bestes versuchen."

Nach Barcelona ist der Deutsche übrigens extra in die Fabrik nach Faenza gefahren, um dort mit den Ingenieuren Ursachenforschung zu betreiben. Barcelona war nämlich nicht nur am Sonntag eine Enttäuschung, sondern schon an den Trainingstagen hatte Vettel gegenüber seinem Teamkollegen Sébastien Bourdais das Nachsehen. Ergebnis der Analyse: Der jüngere "Super-Seb" ist wohl beim Abstimmen des STR2B etwas zu radikal vorgegangen.

Zu aggressiv in den Freien Trainings

"Die Art und Weise, wie wir in Barcelona gearbeitet haben, war nicht richtig." Sebastian Vettel

"Wir waren mit dem Setup und beim Lösen der Probleme vielleicht etwas zu aggressiv, vielleicht haben wir zu große Schritte gemacht. Vielleicht haben wir Faktoren wie die Streckenevolution unterschätzt", gab er zu. "Die Art und Weise, wie wir in Barcelona gearbeitet haben, war nicht richtig, aber wir haben das in der Fabrik in Faenza erkannt. Insofern bin ich optimistisch, dass es mit der Performance wieder aufwärts gehen wird."

Auf das neue Chassis muss er allerdings noch warten, denn das wird frühestens beim Monaco-Grand-Prix eingeführt und nicht wie geplant schon an diesem Wochenende: "Natürlich bin ich enttäuscht, denn der Plan war, das Auto hier zu bringen", so Vettel. "Es wäre aber Zeitverschwendung, uns immer auf das neue Auto auszureden, denn wir müssen mit dem unser Bestes geben, was wir haben. Wir haben sowieso keine andere Wahl."