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  • 31.08.2009 12:53

Vettel will mit Seriensiegen Weltmeister werden

Red Bull kann Sebastian Vettel noch aus eigener Kraft zum Weltmeister machen - Ziel ist von nun an, jedes der letzten fünf Rennen zu gewinnen

(Motorsport-Total.com/SID) - Für Sebastian Vettel war der dritte Platz in Spa-Francorchamps wie ein Sieg, denn ab sofort ist der 22-Jährige zurück im WM-Rennen der Formel 1: "Die Titelchancen sind sehr lebendig. Seit einiger Zeit habe ich einen Traum, ein Ziel, daran glaube ich. Von dem Glauben kann mich niemand abbringen", wird Vettel von der 'Bild'-Zeitung zitiert und stellt eine mutige Hochrechnung auf: "Ich kann noch alle fünf Rennen gewinnen."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat die Hoffnung auf den WM-Titel noch nicht aufgegeben

Dank der ersten Nullnummer von WM-Spitzenreiter Jenson Button hat es Vettels Red-Bull-Team rechnerisch jetzt sogar wieder selbst in der Hand, den deutschen Hoffnungsträger zum Weltmeister zu machen. Sollte Teamkollege Mark Webber bei fünf Vettel-Siegen jeweils Zweiter werden, wäre der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten am Ende dieser Saison auch jüngster Weltmeister.#w1#

Sechs Punkte holte Vettel am Sonntag auf Button auf und liegt jetzt nur noch 19 Zähler hinter dem Brawn-Piloten zurück. Für den Briten, der vor drei Monaten bereits wie der sichere Weltmeister aussah, war der Ausfall in Spa-Francorchamps der Tiefpunkt in den letzten fünf Rennen, in denen er lediglich elf Punkte holte. Vettel machte in dieser Zeit 13 Zähler gut, und das trotz der beiden Ausfälle in Budapest und Valencia.

Daher glaubt auch der frühere Formel-1-Pilot Marc Surer wieder an Vettels Titelchancen: "Wenn er ein bisschen Glück hat, ist alles drin", meint der 'Motorsport-Total.com'-Experte. "Wenn Button weiterhin so schlecht ist, dann wird es noch mal richtig spannend."

Button versucht, sich Mut zu machen, auch wenn die Verfolger näher kommen: "Der Grund, weshalb sie so lange für ihre Aufholjagd brauchen, ist, dass ich sechs der sieben ersten Rennen gewonnen habe", sagt der 29-Jährige, fordert aber: "Wir müssen einfach wieder konkurrenzfähig werden."

Zumal es ihm nicht gefallen würde, sich mit taktischem Fahren nur so ins Ziel zu retten: "Im Prinzip reicht es mir ja, wenn ich immer nur als Vierter oder Fünfter ins Ziel komme, doch das will ich gar nicht. Ich will Rennen gewinnen", sagt er. "Natürlich muss ich auch an den Titel denken, aber Rennsiege sind mir ebenfalls wichtig. Es macht eben am meisten Spaß, an der Spitze zu liegen. Ich fahre weiterhin auf Angriff und werde nicht auf Platz fünf ins Ziel gondeln."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Belgien, Sonntag


Allerdings hat auch Vettel noch ein Problem. Nach mehreren Motorschäden in den vergangenen Wochen musste er in Spa-Francorchamps bereits im sechstletzten Rennen sein vorletztes neues Triebwerk einsetzen. Um die Renault-Motoren zu schonen, fährt er im Freien Training nur noch so wenig Runden wie möglich.

Anstatt Lieferant Renault aber zusätzlich unter Druck zu setzen, lobt Vettel die Franzosen: "Ich muss ein Kompliment an Renault aussprechen. Ich weiß, dass natürlich über unsere Zukunft eine Menge Diskussionen stattgefunden haben, aber ich kann sagen, dass sie wirklich gute Arbeit leisten", sagt er. "Wir können immer noch damit umgehen." Sollte Red Bull bei Vettel mehr als die erlaubten acht Motoren pro Fahrer einsetzen müssen, würde er für jedes weitere verwendete Triebwerk um zehn Startplätze zurückversetzt.