• 03.03.2009 10:37

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "Wie ein LKW-Fahrer"

Sebastian Vettel ist schon gespannt auf das Jahr 2010, wenn in der Formel 1 das Nachtanken nicht mehr länger erlaubt sein wird

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2009 wartet mit den umfangreichsten Regeländerungen seit langem auf. Der Automobilverband FIA hat sich gleich einigen Baustellen auf einmal gewidmet und zahlreiche Neuerungen auf den Weg gebracht. Neben der Einführung von KERS feiern die Slicks in diesem Jahr ihr Comeback in der Formel 1, gleichzeitig wurde die Aerodynamik stark beschnitten. Neue Regeln gibt es nicht zuletzt auch bei den Motoren, denn die Rennställe müssen nun noch besser haushalten.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jerez, Circuit de Jerez

Ein umweltbewusster Fahrer lässt sein (Renn-) Auto zuweilen einmal stehen...

Red-Bull-Youngster Sebastian Vettel sieht an der Schwelle zu einer neuen Grand-Prix-Saison allerdings schon die kommenden Neuerungen, wie er gegenüber 'APA' betonte: "Wirklich spannend wird es 2010, wenn es auch keine Tankstopps mehr gibt und die Motoren noch länger halten müssen", sagte Vettel. "In einem vollgetankten F1 fühlt man sich anfangs wie ein LKW-Fahrer, das alles müssen die Reifen erst einmal aushalten."#w1#

Ohnehin seien Benzin und Motoren zwei sehr wichtige Themen - speziell, wo sich die Formel 1 doch immer mehr dem umweltschonenderen Fahren verschreiben will. Vettel sieht dabei allerdings einige Probleme: "Wir fahren mit einem Auto, das 100 Liter auf 100 Kilometer braucht und dann erklären wir, dass das einer der spritsparendsten Motoren bezogen auf die Leistung ist. Das ist schwer zu begreifen."

"Aber viele Sachen, die wir hier entwickeln, dienen der Forschung, die das dann irgendwann in der Serie umsetzt", erläuterte der 21-Jährige. "Ich kann die Formel 1 aber alleine aus dem Grund verteidigen, weil sie vielen Menschen Arbeit bietet. Sie abschaffen zu wollen, wäre so, wie wenn man sagt, man schafft den Fußball ab, weil es umweltschädlich ist, dass so viele Leute zum Stadion pilgern."

Im Rahmen der Testfahrten in Jerez wurde Vettel übrigens unlängst einmal mehr zum Fußgänger, nachdem sein neuer RB5 zum wiederholten Male den Dienst quittiert hatte. Aber offenbar war dieses Mal kein technischer Defekt die Ursache dafür: "Wir haben geschaut, wie lange das Auto noch fährt, nachdem die Tankanzeige mir gesagt hat, dass das Benzin alle ist", sagte der Deutsche gegenüber 'Bild'.

Diesen besonderen Test führt jedes Team mit einem neuen Rennwagen durch - früher oder später. Aber warum eigentlich? "Du musst als Fahrer in der Praxis wissen: 'Ist da noch ein Liter im Tank? Schaffe ich jetzt noch eine Runde?' Manchmal sind ja wenige Meter entscheidend", erläuterte Vettel. Schon beim ersten Rennen im australischen Melbourne könnte sich dieses Wissen durchaus bezahlt machen...