Vettel: Was ist falsch an einem Bierchen?

Sebastian Vettel beklagt, dass das Druck durch Medien und Öffentlichkeit stark zugenommen hat und findet an einem gelegentlichen Bier nichts Schlimmes

(Motorsport-Total.com) - Als Formel-1-Fahrer, insbesondere wenn man wie Sebastian Vettel viermaliger Weltmeister ist, steht man im öffentlichen Raum ständig unter Beobachtung. Durch die massenhafte Verbreitung von Smartphones sind Fotos und Videos in Sekundenschnelle im Internet verbreitet, und auch Medienvertreter wollen bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas von den Piloten wissen. Diese Entwicklung hat sich nach Ansicht von Vettel in den vergangenen Jahren verschärft und geht dem Heppenheimer mittlerweile zu weit.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel geht die Dauerbeobachtung durch die Medien zu weit Zoom

"Die Medien erzeugen zu viel Druck und machen zu viel Hype um nichts. Sie beurteilen einen jeden Tag aufs neue", beklagt Vettel im Interview mit der englischen Tageszeitung 'The Telegraph'. Die Entwicklung der digitalen Medien trage ihr übriges dazu bei.

"Früher hat man in den Zeitungen zwei oder drei Wochen lang nichts von der Formel 1 gelesen", sagt Vettel. "Heute gibt es aber das Internet, als Journalist muss man ständig liefern und kommt mit einer neuen Geschichte, auch wenn sie völlig blödsinnig und langweilig ist."

Durch diese Dauerbeobachtung durch Öffentlichkeit und Medien sei es kaum mehr möglich, sich authentisch zu verhalten, meint Vettel. "Früher konnte man am Samstagabend vor einem Rennen problemlos ausgehen, ein Bier trinken und eine rauchen. Würde man das heute machen, würden die Leute sagen dass man die Sache nicht ernst nimmt oder sein Team hängen lässt", so der 27-Jährige.


Fotostrecke: Fahrer über Hockenheim: Stadion-Atmosphäre

Damit wird die moralische Messlatte aus Sicht von Vettel zu hoch angelegt. "Es ist nichts falsch daran, ein Bier zu trinken", betont er. "Natürlich darf man nicht so viel trinken, dass man betrunken im Auto sitzt, das wäre sehr unvernünftig, aber man wird heute viel schärfer beurteilt als früher."