Vettel: Warum das Überholen auch 2011 nicht einfach wird

Sebastian Vettel erklärt, um wieviel man für ein Überholmanöver schneller sein muss als die Konkurrenz und wie groß der KERS-Vorteil 2011 ist

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Überholhilfen in der Formel 1 sind umstritten. Die Piloten fühlen sich durch die vielen Knöpfe im Cockpit von den Geschehnissen auf der Strecke abgelenkt. Ob der neue verstellbare Heckflügel und das Energie-Rückgewinnungs-System KERS das Überholen wirklich erleichtern, ist zudem ungewiss.

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Sebastian Vettel ist kein großer Befürworter der neuen Überholhilfen

"KERS kann uns zirka 0,3 Sekunden pro Runde schneller machen, aber für ein eindeutig überlegenes Überholmanöver musst du als Faustregel etwa 1,5 Sekunden pro Runde schneller sein", meint Sebastian Vettel, einer der der größten Kritiker, in einem Red-Bull-Video. "Da die meisten mit KERS fahren, ist es im Rennen ein strategisches Mittel."
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Man kann damit nicht nur andere Piloten attackieren, sondern auch Angriffe abwehren - der Effekt gleicht sich somit wieder aus. Vettel weiß aber auch: "Die Sternstunde von KERS wird der Rennstart sein, denn die Fahrer mit KERS kommen bereits mit vollen Akkus in die Startformation." Schon 2009 nützten die McLaren-Piloten den KERS-Boost regelmäßig, um aus teilweise schwachen Startpositionen in die Spitzengruppe vorzudringen.

Doch wie groß ist der Vorteil, den der Einsatz des verstellbaren Heckflügels bringt? Der Red-Bull-Pilot kennt die Daten: "Der verstellbare Heckflügel kann den Wagen windschlüpfriger machen und etwa zehn km/h mehr Speed bringen." Der Flügel darf aber nur am Ende der längsten Gerade des jeweiligen Kurses flacher gestellt werden. Da durch die neuen Pirelli-Reifen jedoch nur die Ideallinie in der Bremszone ordentlichen Grip bietet, könnte sich der Vorteil in Grenzen halten.