Vettel vermutet: "Es wird eng"

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel über seine Bestzeit am Freitag, den Klassiker in Monza und die Erinnerungen an seinen ersten Formel-1-Sieg 2008

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte Red Bull vor dem Auftakt in Monza damit gerechnet, auf der italienischen Strecke nahe Mailand kaum eine Chance gegen die Konkurrenz zu haben. Sebastian Vettel setzte sich aber zumindest im zweiten Freien Training gegen seine Rivalen durch. Der deutsche Red-Bull-Pilot erzielte in 1:22.839 Minuten die Bestzeit im Königlichen Park und zeigt sich in seiner Medienrunde recht angetan von dieser Leistung. Noch könne man allerdings keine schlüssigen Tendenzen erkennen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel und Red Bull verkauften sich am Freitag viel besser als erwartet

Frage: "Sebastian, du hast im zweiten Freien Training die Bestzeit gefahren. So schlecht lief es zum Auftakt in Monza also nicht..."
Sebastian Vettel: "Ich denke, es war ganz okay. Monza ist vielleicht nicht unsere Paradestrecke, aber im Augenblick sieht es ganz gut aus. Wir sind ziemlich gut dabei. Man darf den Freitag aber nicht überbewerten."#w1#

"Meiner Meinung nach ist McLaren unheimlich stark und auch Ferrari hat am Nachmittag aufgetrumpft. Lassen wir uns einmal überraschen. Wir wissen ja nicht, wer wie viel Sprit im Tank hatte und wer was ausprobiert hat. Es sieht aber auf jeden Fall besser aus als noch vor einem Jahr."

"Dieses Jahr gibt es kein KERS, was uns zugute kommt." Sebastian Vettel

Frage: "Wahrscheinlich ist die Lage auch besser, als ihr vorab erwartet hattet. Woran machst du das fest?"
Vettel: "Im vergangenen Jahr haben wir hier ja gehörig einen auf den Deckel bekommen. Daraus haben wir etwas gelernt. Dieses Jahr gibt es kein KERS, was uns ebenfalls zugute kommt. Dieses System hatten wir 2009 ja schließlich nicht an Bord."

"Von daher - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich denke, es sieht ein bisschen besser aus. Aber wie gesagt: Es wird wohl ziemlich eng werden. Die Runde ist sehr kurz und es gibt sehr viele Geraden. Daher sind die Zeitabstände extrem klein. Es wird eng."¿pbvin|512|3090|vettel|0|1pb¿

Die Erinnerung an den Premierensieg ist noch frisch

Frage: "Was ist am Samstag drin für dich?"
Vettel: "Das werden wir am Samstag sehen. Keine Ahnung. Im Moment sieht es gut aus - vielleicht besser als erwartet. Es gibt aber noch einiges zu tun, denn ganz zufrieden sind wir noch nicht. Schauen wir einmal."

Frage: "Monza gilt als Klassiker im Rennkalender. Braucht man auf diesem Kurs noch die oft zitierte Extraportion Mut im Cockpit?"
Vettel: "Ja, es ist etwas Besonderes. Da wären zum Beispiel die langen Geraden: Wenn man auf den Tacho schaut und die Marke von 300 km/h überschreitet, als wäre das nichts, dann ist das schon etwas Schönes."

"Wir kämpfen uns mit wenig Flügel um die wenigen Kurven." Sebastian Vettel

"Wir kämpfen uns mit wenig Flügel um die wenigen Kurven, die es auf dieser Strecke gibt. Man merkt, wie leicht das Auto in den Lesmo-Kurven und auch in der Parabolica oder der Ascari ist. Das macht schon Spaß."

Frage: "Du hast hier in Monza erstmals einen Formel-1-Grand-Prix gewonnen. Das ist sicherlich etwas, was du niemals vergessen wirst..."
Vettel: "Genau, das vergisst man vermutlich nicht. Es ist immer wieder schön, hierher zurück zu kommen. Als ich am Donnerstag über die Strecke lief und als ich am Freitag zum ersten Mal über die Ziellinie fuhr, dachte ich jeweils spontan an die Ereignisse von vor zwei Jahren zurück."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Italien


"Da fielen mir auch die Worte meines Renningenieurs von damals ein: 'Wir haben den italienischen Grand Prix gewonnen!' Das sind viele Emotionen und Erinnerungen, die ich niemals vergessen werde."

Kein Kommentar zum FIA-Urteil

Frage: "Sprechen wir schon einmal über Singapur: Was macht dort die besondere Faszination aus?"
Vettel: "Naja, es ist ein Nachtrennen und davon haben wir ja nicht allzu viele. Das ist eine ganz spezielle Strecke, unheimlich schwierig. Es gibt sehr viele Bodenwellen. Wie viele Kurven dieser Kurs hat, weiß ich gar nicht, aber 25 oder 26 sind es, so glaube ich."

"Körperlich ist das eine der schwierigsten Strecken." Sebastian Vettel

"Wenn man sich da jede Ecke merken kann, ist man schon einmal einen Schritt weiter. Man wird ordentlich durchgeschüttelt und es ist extrem heiß. Körperlich ist das eine der schwierigsten Strecken, weil man die Konzentration ständig aufrecht erhalten muss. Da kannst du dir keine Fehler erlauben, denn dafür ist kein Platz. Es ist eine schöne Strecke."

Frage: "Wie lautet dein Kommentar zum FIA-Urteil in Sachen Ferrari?"
Vettel: "Da gibt es nicht viel, was man hinzufügen kann. Man hat eine Entscheidung getroffen und die Regeln sind ziemlich klar. Wir alle haben gesehen, was in Hockenheim passiert ist."

"Ich denke, darüber wurden schon genug Worte verloren. Wir müssen uns nun auf dieses Rennen konzentrieren. Hockenheim liegt mittlerweile so weit zurück. Dort hatte Ferrari das schnellste Auto. Sie haben den Sieg verdient. Wir wurden damals Dritter."