• 25.03.2011 09:36

  • von Stefan Ziegler

Vettel schwärmt von Ferrari und Mercedes

Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel möchte früher oder später für eine "Mythos-Marke" antreten - "Das Wichtigste ist, dass man sich gegenseitig respektiert"

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr sicherte sich Sebastian Vettel mit Red Bull den Titel in der Fahrerwertung der Formel 1 und verlängerte seinen Vertrag beim österreichisch-britischen Rennstall vor Kurzem um einige weitere Saisons. Der junge Deutsche kann sich allerdings sehr gut vorstellen, seine sportliche Zukunft bei einer anderen Mannschaft zu verbringen. An Angeboten dürfte es sicher nicht mangeln.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel könnte sich auch gut mit den Farben Rot und Silber anfreunden

Vettel hat für eine mögliche Anstellung aber speziell zwei Teams im Auge: "Es ist ein Traum und für jeden Rennfahrer etwas Besonderes, wenn man mal die Möglichkeit, hat bei Ferrari zu fahren. Bei Teams wie Ferrari und Mercedes herrscht ja ein gewisser Mythos oder eine Legende", sagt der 23-Jährige im Gespräch mit 'RTL'. Ein solches Cockpit finde sich definitiv auf seinem Wunschzettel.

"So, wie man sich auf die Liste der Weltmeister setzen will, will man sich vielleicht auch mal auf die Liste derer setzen, die schon mal für solche Teams gefahren sind. Das ist so", gibt der amtierende Weltmeister zu Protokoll, merkt aber an: "Im Moment denke ich, dass ich noch nicht so alt bin, noch ein wenig Zeit habe und mich ja auch dort sehr wohl fühle, wo ich gerade bin", hält Vettel fest.¿pbvin|512|3551|vettel|0|1pb¿

Der gegenseitige Respekt steht im Vordergrund

Bei Red Bull geht der Titelverteidiger auch in diesem Jahr an der Seite von Mark Webber an den Start. Dabei handelt es sich um eine Partnerschaft, die 2010 nicht immer harmonisch ablief. "Es gab Dinge, bei denen wir nicht einer Meinung waren und auch heute nicht einer Meinung sind, was aber normal ist", findet Vettel. Der Deutsche fährt fort: "Das Wichtigste ist, dass man sich gegenseitig respektiert."

"Das Verhältnis zu Mark ist gut." Sebastian Vettel

"Ich glaube, wenn man zwei unterschiedliche Fahrer hat und man sich nicht immer grün ist, wenn man um das gleiche Stück Strecke kämpft und es mal in die Hose geht wie in der Türkei, hilft das natürlich nicht unter Teamkollegen." Zum Saisonende 2010 habe man sich aber zusammengerissen und habe versucht, möglichst viele Punkte für Red Bull zu sammeln. "Und jeder kämpfte für sich um die WM."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Australien


All dies ist mittlerweile aber Schnee von gestern, wie Vettel am Rande des Formel-1-Saisonauftakts in Australien betont. "Das Verhältnis zu Mark ist gut. Wir hatten Sachen, bei denen wir aneinander gestoßen sind, wir haben aber auch miteinander geredet nach der Saison. Während der Saison ist es schwierig, weil man in seinem Moment drin ist und das Ding für sich durchziehen muss", sagt Vettel.

Vettel wünscht sich mehr Miteinander im Fahrerlager

"Da ist es nicht ganz einfach, manchmal alles beiseite zu schieben, auch wenn hier und da großes Interesse herrscht. Denn jeder bohrt, jeder fragt und will was! Da muss man auch mal um seine Ruhe bitten. Für mich war das im vergangenen Jahr eine der großen Lektionen, die ich lernen musste und gelernt habe", erläutert der Red-Bull-Fahrer. Die Stimmung in der Boxengasse sei allerdings prima.

"Da wurden früher im Fahrerlager vielleicht mehr Spielchen gespielt." Sebastian Vettel

Die Piloten hätten "einen netten Umgang untereinander", meint Vettel. "Es gibt einen großen Respekt. Da wurden früher im Fahrerlager vielleicht mehr Spielchen gespielt. Heute macht jeder sein Ding. Das soll nicht abwertend klingen, aber unser Job ist mittlerweile so komplex geworden, dass wir kaum Zeit haben für tiefergehende Kontaktpflege", hält Vettel fest. Der Deutsche bedauert diesen Umstand.

"Es ist so, wie es ist", sagt Vettel vor dem Großen Preis von Australien. "Ich kann nicht mit den Fahrerkollegen in die Kneipe gehen, wie das vor 30, 40 Jahren der Fall war - jedenfalls wurde mir das so erzählt. Wir Fahrer sind uns nicht mehr so nahe, jeder führt sein eigenes Leben, aber ich will mich nicht beklagen. Dafür müssen wir nicht jeden Tag im Cockpit um unser Leben fürchten", erklärt Vettel.