Vettel-Interview: "Ich will alle schlagen!"
Sebastian Vettel erklärt, warum Michael Schumacher ein Gegner wie jeder andere ist, und spricht über seine Ziele für die Saison 2010
(Motorsport-Total.com/SID) - Nach der Vizeweltmeisterschaft 2009 will Sebastian Vettel in diesem Jahr den Formel-1-Titel holen. Die vorige Saison mit insgesamt vier Siegen "war zwar gut, aber es war trotzdem noch mehr drin", wie der 22-jährige Heppenheimer im Interview sagt. Als schärfste Titelkonkurrenten sieht er neben seinem Red-Bull-Kollegen Mark Webber "beide Ferrari-Piloten, beide McLaren-Fahrer und die beiden Jungs von Mercedes" - und damit natürlich auch Rückkehrer Michael Schumacher, der trotz aller Freundschaft für Vettel "auf der Piste ein Gegner wie alle anderen auch" ist.

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Gut gelaunt: WM-Favorit Sebastian Vettel vor dem ersten Rennen in Bahrain
Frage: "Sebastian, wie lange hat es in der Winterpause gedauert, bis der Frust über den verpassten WM-Titel der Zufriedenheit über eine hervorragende Saison gewichen ist?"
Sebastian Vettel: "So kann man das nicht sagen. Die Saison war zwar gut, aber es war trotzdem noch mehr drin."#w1#
Im Winter nicht auf der faulen Haut gelegen
Frage: "Wie hast du dir im Winter die Zeit vertrieben, bis du wieder ins Auto steigen durftest?"
Vettel: "Ich habe viel trainiert, war viel in der Fabrik, um mit den Ingenieuren zu reden oder im Simulator zu fahren."
Frage: "Wie sieht nach der Vizeweltmeisterschaft 2009 die Zielsetzung für 2010 aus?"
Vettel: "Ich will mich um einen Platz verbessern."
Frage: "Red-Bull-Chefkonstrukteur Adrian Newey hat sich extra lange Zeit bis zur Vorstellung des neuen Wagens gelassen und dafür sogar freiwillig auf die ersten drei Testtage verzichtet. Hat dich das überrascht?"
Vettel: "Nein, das war lange so geplant."
Frage: "Wie ist dein Eindruck von deinem neuen Auto?"
Vettel: "Der Eindruck ist durchaus positiv. In Bahrain werden wir sehen, ob mein Bauchgefühl stimmt."
¿pbvin|512|2485||0|1pb¿Frage: "Wen siehst du als härteste Konkurrenten?"
Vettel: "Neben meinem Teamkollegen Mark Webber beide Ferrari-Piloten, beide McLaren-Fahrer und die beiden Jungs von Mercedes."
Frage: "Alle deutschen Formel-1-Fans freuen sich auf das Duell Sebastian Vettel gegen Michael Schumacher. Du auch?"
Vettel: "Ja, so wie ich mich auch auf die Duelle mit allen anderen freue."
Frage: "Du bist mit Schumacher gut befreundet, hast mit ihm zusammen zuletzt dreimal in Folge das Race of Champions gewonnen. Ist es eine komische Situation, ihn jetzt als Gegner zu haben?"
Vettel: "Nein, überhaupt nicht. Nochmal: Auf der Piste ist er ein Gegner wie alle anderen auch."
Mit dem Teamkollegen zufrieden
Frage: "Würdest du gerne mit ihm zusammen in einem Team fahren?"
Vettel: "Mir ist ehrlich gesagt egal, wer mein Teamkollege ist. Ich habe da keine speziellen Wunschvorstellungen. In der Kombination mit Mark Webber fühle ich mich im Moment sehr wohl."
Frage: "Was traust du Schumacher zu? Immerhin ist er schon 41 Jahre alt und war zuletzt drei Jahre aus dem Geschäft..."
Vettel: "Das hängt wie bei allen anderen am Ende von der Leistungsfähigkeit seines Autos ab."
Frage: "Wäre es für dich schade, wenn sich das ganze Interesse der Fans und der Medien auf Schumacher konzentrieren würde?"
Vettel: "Nein. Wenn ich am Ende mehr Siege habe, soll es mir recht sein."
Frage: "Bernie Ecclestone sieht dich als Champion der Zukunft und würde dich Schumacher vorziehen, wenn er heute noch Teamchef wäre. Wie gehst du mit solchen Aussagen um?"
Vettel: "Ich fühle mich geehrt und es macht mich ein wenig stolz. Mehr will ich dazu nicht sagen."
Frage: "Wie ist dein Verhältnis zu deinem Teamkollegen Mark Webber?"
Vettel: "Sehr gut, weil wir zusammen das Team weiterbringen wollen."
Frage: "Kann es für Red Bull ein Vorteil sein, im Gegensatz zu den schärfsten Konkurrenten Kontinuität in der Fahrerpaarung gewahrt zu haben?"
Vettel: "Ja, denn Kontinuität ist immer gut."
Frage: "Wie steht es denn um die hessische Meisterschaft mit Timo Glock, der in diesem Jahr bei Neueinsteiger Virgin fährt?"
Vettel: "Ich will alle schlagen, da ist mir der Titel 'Hessen-Meister' so ziemlich egal."

