Vettel: "Im Simulator fehlt der Nervenkitzel"

Sebastian Vettel verbringt in der rennfreien Zeit viele Stunden im Red-Bull-Simulator - Der Weltmeister beschreibt die Unterschiede zur Realität

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Sebastian Vettel gehört zur jungen Fahrergeneration, die viel mit dem Simulator trainiert. In der vergangenen Saison hat uns der 23-Jährige vor jedem Rennen auf eine Runde im Red-Bull-Simulator mitgenommen und die Strecke vorgestellt. Vor dem Hintergrund der limitierten Testfahrten ist die Arbeit mit diesem technischen Teil sehr wichtig geworden. Die Fahrer können nicht nur neue Strecken lernen, sondern feilen auch an der Abstimmung.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel fährt lieber in der Realität um die Strecken dieser Welt

Da es 2011 für das Energierückgewinnungssystem KERS und den verstellbaren Heckflügel zwei neue Knöpfe am Lenkrad gibt, kann im Simulator deren Bedienung geübt werden. Die Abläufe sollen in Fleisch und Blut übergehen, damit sich der Pilot im Rennen auf das Wesentliche konzentrieren kann. "Bedingt durch die neuen Regeln haben wir immer weniger Möglichkeiten zu testen, doch der Simulator ermöglicht es uns das Auto trotzdem weiterzuentwickeln", so Vettel. "Zudem hilft er neue Strecken besser kennen zu lernen."

Auf Heimcomputern und Konsolen gibt es viele Rennspiele, die sich damit rühmen, der Realität sehr nahe zu kommen. Formel-1-Simulatoren sind aber komplett anders aufgebaut. Wo kommen sich Simulator und Realität am nächsten? "Die mechanische Seite des Simulators kommt der Realität sehr nahe. Das eigentliche Chassis ist das gleiche wie bei einem richtigen Boliden, Lenkrad, Bremsen etc", beschreibt der Weltmeister. "Der Simulator gibt dir eine gute Basis, um dann zur Strecke zu fahren. Einen endgültigen Eindruck hast du aber erst nach den ersten realen Trainingsrunden."

¿pbvin|512|2734|vettel monaco|0|1pb¿Es gibt aber auch zahlreiche Unterschiede. "Es fehlen die physikalischen Aspekte wie die G-Kräfte und das Wetter. Im Simulator ist man schneller am Limit, in der Realität auf der Strecke muss man drei bis vier Runden fahren um eine schnelle Runde zu haben. Im Simulator geht das schneller. Außerdem passieren im Simulator weniger Unfälle, es fehlt der Nervenkitzel. Und man erlebt keine Überraschungen durch das Wetter, die ein Rennen komplett durcheinander bringen können."

Was würde Vettel zu der Idee sagen, dass alle Piloten über ihre Simulatoren vernetzt sind und nur noch virtuell Rennen gegeneinander fahren würden? "Ohne Zweifel ist es immer schöner an der Luft zu fahren als in einem dunklen Raum. Im Simulator fehlt der reale Kontakt zu den Fans, es ist einfach eine ganz andere Atmosphäre."