• 11.02.2002 17:17

  • von Fabian Hust

Verstappen kämpft um Millionen und um F1-Zukunft

In den kommenden Wochen und Monaten wird auf Jos Verstappen und seinen Manager viel Arbeit zukommen

(Motorsport-Total.com) - Was macht ein Formel-1-Fahrer, der trotz gültigen Vertrags von seinem Teamchef auf die Straße gesetzt wurde? Er versucht, zumindest finanziell von der Situation zu profitieren und zumindest auf eine teilweise Auszahlung der zugesicherten Gehälter zu bestehen. Von daher kann man fest davon ausgehen, dass Verstappen Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw verklagen wird, wie das auch Heinz-Harald Frentzen mit Eddie Jordan getan hat.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen sieht für sich eine Zukunft in der Formel 1

Wenige Tage nach der Bekanntgabe, dass das Team Heinz-Harald Frentzen statt den Holländer einsetzen wird, kursierte schon die erste Zahl durch das Internet. 1,5 Millionen Dollar sollen Verstappen demnach zustehen: "Das sind alles nur Gerüchte, die mich nerven", so Verstappen auf seiner Homepage. "Im Juni vergangenen Jahres haben sie meinen Vertrag für die Saison 2002 verlängert. Damit war ich für alle anderen Teams vom Markt. Sie kamen aus diesem Grund nicht mehr auf mich zu, da ich bereits unter Vertrag war."

Der 29-Jährige weiter: "Das machte uns nichts aus, denn wir waren mit dem technischen und finanziellen Paket sehr zufrieden, das wir zur Verfügung hatten. Wir dachten, dass es in Ordnung sei und wir uns keine Sorgen machen müssten. Aber wenn man nur wenige Wochen vor dem Saisonstart rausgeschmissen wird, dann kann man nicht mehr verhandeln. Aber wer hätte das erwarten können? Aus diesem Grund sind 1,5 Millionen Dollar nur ein Bruchteil des finanziellen Schaden, den ich jetzt habe."

Die Art und Weise, wie Jos Verstappen von seinem Rauswurf erfahren musste, findet der Mann aus Montford einfach unglaublich: "Mein Manager Huub Rothengatter sah um 9 Uhr morgens auf der Arrows-Website, dass Heinz-Harald Frentzen als neuer Fahrer bestätigt worden ist. Er hat mich natürlich sofort angerufen, aber wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten. Wir waren von der Nachricht geschockt. Walkinshaw hat mich bis 11 Uhr nicht angerufen. Es war nur ein kurzes Gespräch. Er sagte nur, dass er Frentzen ausgesucht hat, ohne eine Erklärung dafür zu geben."

Nun muss sich Jos Verstappen nach einem neuen Team umsehen. Als mögliche Variante wurde Ferrari gehandelt, doch nach der Verpflichtung von Luciano Burti als zweiten Testfahrer sind da wohl alle Türen zugefallen: "Wer will nicht für Ferrari fahren?", frag Verstappen. "Ich bin ein enger Freund von Michael, wir gehen zusammen in Ferien und reisen zusammen zu den Rennen. Aber am Ende ist es das Management, das entschiedet, wer die Testfahrerrolle im Team erhält."

Dennoch hofft Verstappen, dass er auch in diesem Jahr in der Formel 1 fahren wird: "Ich glaube, dass ich in der kommenden Saison fahren werde. Das ist nur so ein Gefühl. Wenn etwas passieren wird, dann kann man vielleicht den Platz von jemand anderem übernehmen. Wir haben mit jedem Team gesprochen, da gibt es nichts zu verbergen, und Mika Salo (Toyota-Fahrer; d. Red.) zum Beispiel ist von meinen fahrerischen Fähigkeiten und meiner Erfahrung sehr angetan. Ich gehe davon aus, dass ich in dieser Saison fahren werde ? und vielleicht früher, als es einige Leute denken mögen!"