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Verstappen, Hamilton, Alonso: Wer für Jordan im gleichen Auto gewinnen würde

Für Eddie Jordan ist Fernando Alonso selbst schuld daran, dass er nur zwei WM-Titel auf dem Konto hat - Wer für ihn im gleichwertigen Auto gewinnen würde

(Motorsport-Total.com) - "Nur" zwei Weltmeistertitel: Wenn man das über einen Formel-1-Fahrer sagen kann, dann sicherlich über Fernando Alonso. Denn als der Spanier 2006 seinen zweiten Titel mit Renault holte, hätte wohl kaum einer gesagt, dass es auch sein letzter sein würde - zumindest nach aktuellem Stand. Auch für Eddie Jordan hätte Alonso mittlerweile deutlich mehr Titel haben könnte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Aston Martin) vor dem Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien 2023

Fernando Alonso: Hat er zu oft die falsche Entscheidung getroffen? Zoom

"Ich gebe ihm die Schuld dafür, dass er nicht vier, sechs oder vielleicht acht Weltmeistertitel geholt hat", sagt der frühere Formel-1-Teamchef gegenüber 'OLBG'.

Was Alonso alles hätte erreichen können, dafür reicht ein Blick in die Tabellen: 2007 fehlte ihm ein Punkt auf Kimi Räikkönen, 2010 vier auf Sebastian Vettel und 2012 noch einmal drei auf den Deutschen. Mit gerade einmal zehn Punkten mehr - Tie-Breaker eingerechnet - hätte Alonso heute fünf WM-Titel auf dem Konto haben können.

Doch für Jordan war es auch nicht nur Pech, dass es bei zwei geblieben ist: "Er hätte seine Teams besser aussuchen können", sagt der Ire. Nach seinen WM-Titeln mit Renault wagte er mit McLaren, noch einmal Renault und schließlich Ferrari neue Anläufe, bevor er den wahrscheinlich größten Fehler machte und noch einmal zu McLaren ging, wo er nur hinterherfuhr.

"In seinen 30ern ist Alonso dem Geld hinterhergerannt, wo er eigentlich einen anderen Weg hätte gehen können", sagt Jordan, der damals eigentlich überzeugt war, dass Alonso zu den ganz Großen gehören könnte.

In 130R außen Schumacher überholt

Denn der Spanier war es, der die Ära von Michael Schumacher beendet hatte und den Deutschen sogar deklassierte: "Ich erinnere mich, dass Fernando Alonso Michael Schumacher auf feuchter Strecke außen in einer schwierigen Kurve überholt hat", sagt Jordan.

Das war 2005 beim Großen Preis in Japan in der berüchtigten Highspeed-Kurve 130R. "Ich habe mich gefragt, wie er das gemacht hat. Aber Alonso hat es gemacht und ich dachte, dass er für Großes bestimmt war."


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Doch nach seinen beiden Titel 2005 und 2006 sollte es mit dem großen Wurf nicht mehr klappen. Jetzt, 2023, scheint er mit Aston Martin endlich wieder ein großartiges Paket zu haben. Zweimal stand er in den ersten beiden Rennen auf dem Podium. "Ich glaube, dass er in diesem Jahr Rennen gewinnen wird", so Jordan. "Die Red Bulls wird er aber trotzdem nicht schlagen."

Wer würde im gleichen Auto siegen?

Viele Fans stellen sich immer wieder die Frage, wer mit gleichem Material wohl gewinnen würde: Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Max Verstappen oder Charles Leclerc?

"Im Moment würde ich sagen, dass Max Verstappen trotzdem gewinnen würde", sieht Jordan den Niederländer aktuell als besten Fahrer im Feld an. "Verstappen hat den inneren Glauben an sich selbst und wird sich weiter verbessern." Er fürchtet, dass sich die Formel 1 auf eine "formidable" Partnerschaft mit Red Bull in den kommenden Jahren einstellen muss.

Auf Platz zwei würde Jordan dann Hamilton sehen, während Alonso und Leclerc dahinter um Platz drei kämpfen.


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"Wir haben noch nicht genug von Leclerc gesehen, damit ich anderes behaupten kann", erklärt er. Er glaubt: "Der Druck bei Ferrari ist enorm. Wenn Leclerc zu einem kleineren Team wie Mercedes gehen würde, dann würden wir ein Feuerwerk von ihm sehen."