Verstappen beantwortet FIA-Fangfrage nicht: "Wäre dumm von mir ..."
Wie sich Formel-1-Weltmeister Max Verstappen beim Europa-Auftakt 2025 in Imola zu den aktuellen Entwicklungen im Weltverband (nicht) äußert
(Motorsport-Total.com) - Aus Protest gegen das "Fluchverbot" des Automobil-Weltverbands (FIA) hat Formel-1-Fahrer Max Verstappen in der jüngeren Vergangenheit manchmal gar nicht auf Fragen geantwortet. Nun, da FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem die Spielregeln teilweise gelockert hat, äußert sich Verstappen wieder. Doch seine Antworten fallen weiterhin knapp aus.

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Max Verstappen im Formel-1-Fahrerlager 2025 Zoom
Dass bin Sulayem und die FIA nun eingelenkt haben, hält Verstappen schlicht für einen "positiven Anfang" und sagt: "Ich bin froh, dass sie erkannt haben, dass das, was sie vorher hatten, wahrscheinlich ein bisschen zu streng war." Das sei "zu aggressiv" gewesen, meint Verstappen. Und: "Jetzt ist es besser."
Sollte der Weltverband in ähnlicher Weise auch beim Zweikampfverhalten eingreifen und die aktuellen Regeln lockern? Hier wirkt Verstappen überfragt und "weiß es nicht mehr".
Er sagt weiter: "Wir haben ständig Sachen geändert, hier und da, und es ist nie wirklich gut. Für mich ist es ehrlich gesagt besser, wenn man es natürlicher lässt. So, wie wir im Kartsport aufgewachsen sind. Ich denke, wenn man zu viele Regeln hinzufügt, wird es zu kompliziert."
Verstappen blockt Frage nach bin Sulayem ab
Kompliziert wird es im Dezember bei der FIA-Präsidentschaftswahl auch für Amtsinhaber bin Sulayem, denn er bekommt mit Carlos Sainz sen. voraussichtlich mindestens einen Gegenkandidaten. Was Verstappen über die Kandidatur von Sainz sen. denkt?
"Ich habe ein bisschen darüber gelesen", sagt der Red-Bull-Fahrer. "Ich denke, er genießt hier und in der Rallye-Welt großen Respekt. Natürlich sagen die Leute immer, es sei ein Interessenkonflikt mit seinem Sohn. Aber ich glaube, er ist professionell genug, um das voneinander zu trennen. Also ja: Es wäre eine gute Ergänzung, wenn er kandidieren würde."
Aber wäre Sainz sen. auch ein besserer FIA-Präsident als bin Sulayem? An diesem Punkt schaltet Verstappen auf stur und sagt: "Das kannst du dir selbst denken. Es wäre dumm, wenn ich mich dazu hier äußere."
Hamilton erneuert Kritik an der FIA
Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton dagegen nimmt kein Blatt vor den Mund, als er in Imola auf die jüngsten FIA-Regeländerungen angesprochen wurde: Die Situation sei "lächerlich", und der Weltverband wirke insgesamt "etwas chaotisch". Er sehe "viele Dinge, die geändert werden müssen".
George Russell als ein Direktor der Formel-1-Fahrergewerkschaft (GPDA) empfindet das "Fluchverbot" und dessen Abschwächung als "absurd" und meint: "Wir freuen uns natürlich, dass es geändert wurde, aber so weit hätte es gar nicht erst kommen dürfen. Deshalb fühlt es sich irgendwie falsch an, sich für die Änderung zu bedanken."
Sogar "verdächtig" erscheint Russell, dass in dieser Angelegenheit bisher kein Kontakt zu den Formel-1-Fahrern aufgenommen wurde. " Es wirkt komplizierter, als es eigentlich sein müsste. Ich würde nicht sagen, dass es einen Punkt ohne Wiederkehr erreicht hat, aber man möchte zumindest ein gewisses Entgegenkommen von der anderen Seite sehen."
Die Fahrergewerkschaft wolle gerne "in den Dialog treten" mit dem Weltverband und mit FIA-Präsident bin Suayem. "Aber irgendwann ist das Maß des Fragens auch voll", sagt Russell.


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