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  • 20.11.2013 18:50

  • von Dominik Sharaf

Verhandeln à la Marussia: Probier's mal mit Gemütlichkeit

Sportdirektor Lowdon sieht die frühe Bekanntgabe des Bianchi-Deals als Ausnahme und räumt Gespräche mit mehreren Fahrern ein: "Chilton hängt nicht in der Luft"

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn ein Vertrag bei Marussia für einen Formel-1-Fahrer nicht die Erfüllung aller Träume ist, gibt es eine ganze Reihe von Piloten, die den Drive mit Kusshand nehmen würden - darunter auch sein derzeitiger Inhaber Max Chilton. Während sein Teamkollege Jules Bianchi bereits als Einsatzfahrer für 2014 bestätigt wurde, kokettiert der junge Brite seit mehreren Wochen mit einer Vertragsverlängerung beim Hinterbänkler - er wird sich weiter gedulden müssen, mindestens bis Dezember.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton würde mit einem Vertrag gerne mit seinem Teamkollegen gleichziehen Zoom

Der Sportdirektor macht klar, dass es nicht Marussias Intention ist, Chilton zappeln und vielleicht am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen: "Da gibt es ein großes Missverständnis", bremst Graeme Lowdon im Gespräch mit 'Sky Sports F1' und betrachtet Bianchi als Sonderfall: "Max hängt nicht in der Luft, wir haben nur nie einen Fahrer so früh wie in diesem Fall verpflichtet." Dass Entscheidungen nach der Saison verkündet würden, sei mehr Regel als Ausnahme: "Anders ist nur, dass Jules' Management unbedingt früher an die Öffentlichkeit wollte", so Lowdon.

Das könnte damit zu tun haben, dass der Junior die Nachwuchsförderung Ferraris genießt und Marussia ab 2014 den kompletten Antriebsstrang in Maranello bezieht. Trotzdem: Chilton, der sich im Laufe des Jahres beträchtlich gesteigert und den Teamkollegen zuletzt sogar sporadisch geschlagen hat, ist noch nicht im sicheren Hafen. Lowdon scheint andere Piloten zumindest in Erwägung zu ziehen, wenn er von deren Vertrauenspersonen angesprochen wird: "So ziemlich jeder Fahrer hat einen Manager und ihre Aufgabe ist es, mit jedem zu sprechen. So läuft das Geschäft."

Aus dem Fall Timo Glock, der als Nicht-Paydriver für Marussia letztlich zu teuer geworden war, will Lowdon gelernt haben. "Wir konzentrieren uns jetzt mehr auf diese Dinge", meint er und skizziert den Zeitplan: "Wir verhandeln, machen alles klar und geben es im Dezember bekannt, was unserem internen Ablauf entspricht." Dennoch scheint Chilton im Rennen zu sein, auch wenn Details eines Deals noch ungeklärt sind: "Wie immer bei Verhandlungen braucht es Zeit, eine Konstellation zu finden, die beide Seiten befriedigt. Ich sehe keine Grund, Gas zu geben."