• 20.11.2013 10:27

Marussia in Brasilien: Happy End oder Déjà-vu?

Im vergangenen Jahr verlor Marussia im Regen von Sao Paulo WM-Rang zehn in letzter Sekunde an Caterham, und auch an diesem Wochenende droht Nass von oben

(Motorsport-Total.com) - Noch einmal heißt es für Marussia am Wochenende beim Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo zittern. Seitdem Jules Bianchi beim zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2013 in Malaysia auf Platz 13 gefahren war, hat das britisch-russische Team den begehrten zehnten Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft inne. 16 Rennen lang konnte Marussia diesen gegen Caterham verteidigen, nun muss das Team nur noch ein Rennen überstehen. Doch vor zwölf Monaten war die Ausgangslage identisch.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Marussia muss Caterham nur noch einmal auf Distanz halten Zoom

Doch dann fuhr Caterham-Pilot Witali Petrow im Regenrennen von Interlagos auf Rang elf. Caterham überflügelte Marussia und strich wertvolle Millionen aus den TV-Geldern ein. "Brasilien war im vergangenen Jahr der Schauplatz einer großen Enttäuschung, die ich als Ersatzfahrer hautnah miterlebt habe", erinnert sich Max Chilton ungern zurück. Alle im Team hoffen darauf, dass sich das Horrorszenario des Vorjahres nicht wiederholt, doch derzeit sagen die Wettervorhersagen für das Wochenende Regen in Sao Paulo voraus.

Mut macht Marussia jedoch die Leistung beim Rennen am vergangenen Sonntag in Austin. "Unsere jüngsten Weiterentwicklungen haben uns ermöglicht, bis zum Schluss mit Caterham zu kämpfen, was man beim Rennen in Austin klar sehen konnte", stellt Teamchef John Booth zufrieden fest. "Das Rennen in Austin begann nicht gut, aber am Sonntag haben wir dann alles hinbekommen", sagt auch Jules Bianchi. "Diese Leistung gibt uns vor dem letzten Rennen in Brasilien Rückenwind, wo wir sehr unter Druck stehen."

"Wir haben einen großartigen Job gemacht, um den zehnten Platz in der Meisterschaft so lange zu verteidigen. Das Team hat diesen Platz verdient, daher fällt es mir schwer, mir einen anderen Ausgang vorzustellen", so Bianchi. "Nach einem letztendlich belohnenden US-Grand-Prix fahren wir voller Zuversicht nach Brasilien", meint auch Booth. "Uns allen ist klar, dass wir uns auf die Aufgabe konzentrieren müssen, die an diesem Wochenende vor uns liegt."

"Jeder weiß, was auf dem Spiel steht, aber dass wir den zehnten Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft während der gesamten Saison verteidigen konnten, zeigt, wie weit wir gekommen sind. Das an sich ist schon eine großartige Leistung", so der Teamchef. "An diesem Wochenende müssen wir unser Paket bis zum letzten ausquetschen und auf mehr Glück als im vergangenen Jahr hoffen."


Fotostrecke: F1 Backstage: Austin

"Die Wettervorhersage sieht interessant aus, also müssen wir auf Draht sein, aber die Rennstrategie ist eine unserer Stärken. Darüber hinaus sind wir in der Lage, auf Ereignisse während des Rennens schnell zu reagieren", betont Bianchi eine weitere Stärke von Marussia. Auch die Zuverlässigkeit des MR02 stimmt das Team zuversichtlich: Chilton hat bisher jedes der 18 Rennen seiner Debütsaison beendet, die für ihn wie im Flug verging.

"Jeder weiß, was auf dem Spiel steht." John Booth

"Es ist kaum zu glauben, dass das letzte Saisonrennen nun schon bevorsteht. Es gibt vieles, auf das ich zurückblicken und von dem ich lernen kann. Jetzt müssen wir uns aber auf die Aufgabe konzentrieren, die an diesem Wochenende vor uns lieget", so Chilton. "Interlagos ist eine weitere großartige Strecke, auf der ich zum ersten Mal fahren werde, aber das vorhergesagte nasse Wetter wird es alles andere als einfach machen."