• 20.11.2013 17:52

  • von Dominik Sharaf

Valsecchi und die Karriere ohne Ausweg: "Ich leide"

Der Italiener befürchtet, dass sein Lotus-Vertrag nicht verlängert wird - Er trauert weiter um die Chance als Ersatzmann und bezeichnet sich als "nicht nützlich"

(Motorsport-Total.com) - War Davide Valsecchis Nicht-Berücksichtigung bei der Suche nach einem Ersatzmann für Kimi Räikkönen bei Lotus das Ende seiner Träume von einer Karriere in der Formel 1? Der Italiener scheint in seiner Sackgasse zu stecken. Als Champion von 2012 hatte er in der Nachwuchsserie GP2 alles erreicht, brauchte für die Empfehlung für die Königsklasse als 26-Jähriger aber zu viel Zeit und hatte die Konkurrenz nicht in Grund und Boden gefahren. Der Job als Testpilot war ein Ausweg ohne Perspektive.

Titel-Bild zur News: Davide Valsecchi

Davide Valsecchi scheint nicht auf goldene Formel-1-Zeiten zuzusteuern Zoom

Valsecchi scheint nicht glücklich mit seiner Entscheidung: "Sportlich gesehen leide ich unter der Situation", pustet der Mann aus Eupilio durch. Er ist immer mit dem Grand-Prix-Zirkus an den Strecken, darf aber höchstens Zuschauen, weil Lotus freitags wie alle anderen Topteams auch die rare Fahrtzeit seinen Einsatzpiloten gönnt: "Ich bin vor Ort manchmal einfach nicht nützlich", so ein Valsecchi in einer Sinnkrise. Der Eindruck manifestiert sich bei ihm aufgrund der Entscheidung pro Heikki Kovalainen.

"Dass sie sich für jemand anderen entschieden haben, bedeutet doch, dass ich dem Team in diesem Jahr nicht besonders weitergeholfen habe", hadert Valsecchi, der darüber hinaus nicht unbedingt mit einem Dauergrinsen zur Arbeit marschierte - in dem Wissen, das Auto mal wieder nur anschauen, aber nicht fahren zu dürfen. "Es hat mir persönlich nicht viel Befriedigung gebracht." Schlüsse auf seine Zukunft im Projekt von Lotus will Valsecchi trotzdem nicht ziehen. Er hat sich für 2014 aber ein Ziel gesetzt: "Rennen fahren."

Das wird bei den Schwarz-Goldenen schon deshalb nicht möglich sein, weil seine Konkurrenten um das Cockpit entweder ihre fahrerischen Qualitäten unter Beweis gestellt haben oder eine üppige Mitgift anschleppen. Valsecchi kann mit beidem nicht argumentieren, hinzu kommt der Korb in der Causa Räikkönen, um den er weiter trauert: "Für meine Karriere wäre es besser gewesen. Gerade weil das Auto so stark war, eine wirklich, wirklich, wirklich tolle Chance. Ein schlechtes Zeichen, aber wir geben nicht auf. Im Leben weiß man nie."