Valsecchi tritt nach: "Kovalainen? Verstehe ich nicht"
Der Lotus-Testfahrer hält den Ersatzmann für Kimi Räikkönnen, der ihm vorgezogen wurde, für "keinen großen Champion" und die schlechtere Wahl
(Motorsport-Total.com) - Die Skeptiker, die nach seinem Titelgewinn in der GP2 meinten, Davide Valsecchi würde wohl nie einen Formel-1-Grand-Prix bestreiten, werden wohl Recht behalten. Nachdem Lotus dem Italiener Heikki Kovalainen vor die Nase setzte, scheint es aus und vorbei mit allen Träumen von der Königsklasse. "Es ist ein gewaltiger Schlag für mich. Aus sportlicher Sicht ist es eine Tragödie", hadert Valsecchi am Rande des US-Grand-Prix im texanischen Austin, bei dem er mal wieder zu zugucken darf.
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Valsecchi hat allen Grund, ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zu machen Zoom
Der 26-Jährige hat nicht viel für den tatsächlichen Kimi-Räikkönen-Ersatz übrig: "Es macht mich wütend, das Duell mit Kovalainen verloren zu haben", schimpft er. "Er ist kein großer Champion, nicht einmal ein aktiver Fahrer. Seine letzten guten Resultate liegen fünf Jahre zurück", so Valsecchi mit Verweis auf die Erfolge des Finnen bei McLaren - wobei der spätere Caterham-Pilot selbst bei den "Chrompfeilen" deutlich hinter dem damaligen Teamleader und Weltmeister Lewis Hamilton zurückblieb.
Für manche Kollegen hat Valsecchi mehr übrig als für einen gewissen Kovalainen: "Hätten sie Hülkenberg genommen, würde ich die Entscheidung verstehen, sogar Maldonado. Aber das...", schüttelt er mit dem Kopf, schließlich sah er sich auf der Pole-Position: "Ich war mir sicher, dass meine Motivation und mein Wille für mich sprechen. Hätte das Team mich genommen, wäre ich sofort auf der Höhe gewesen." Valsecchi scheint gefangen in einem Teufelskreis, aus dem er nicht ausbrechen kann.
"Vielleicht fehlt es mir an Erfahrung, aber welche Chance gibt es, überhaupt welche zu sammeln?", zeigt er sich verzweifelt, weil er einfach keine Einsatzzeiten in der Formel 1 bekommt. Seinen Kampfgeist, den er in seiner Bewerbung so eifrig angeführt hat, lässt er aber nicht vermissen: "Trotzdem ändern sich die Dinge in der Formel 1 schnell, also werde ich nicht aufgeben und bereit sein, sollte ich in Brasilien gebraucht werden."