Vergabe der Cockpits wird immer konkreter

Das Transferkarussell dreht sich immer schneller und bald sollen die ersten Entscheidungen auch publik gemacht werden

(Motorsport-Total.com) - Im Juli fallen traditionell die ersten Entscheidungen im Formel-1-Transferkarussell - und auch dieses Jahr wartet man gespannt auf Nachrichten von den Teams. Während hinter den Kulissen schon der eine oder andere Wechsel beschlossene Sache zu sein scheint, geht es um andere Cockpits noch heiß her.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Schon bald sollen die ersten Transfers bekannt gegeben werden...

Schlüsselfaktor im Poker um die Verträge für kommende Saison ist das BMW-Williams-Team, welches beide Plätze zu vergeben hat. Juan-Pablo Montoya geht 2005 für McLaren-Mercedes an den Start, Ralf Schumacher wird zu Toyota wechseln - offiziell freilich noch nicht bestätigt, hinter vorgehaltener Hand aber längst ein offenes Geheimnis. Schon in Silverstone soll der Deal endlich publik gemacht werden.#w1#

Webber Top-Favorit auf einen BMW-Williams-Vertrag

Doch wer kommt für die Nachfolge des Duos Schumacher/Montoya in Frage? Frank Williams und Patrick Head haben sich offenbar eine Liste mit potenziellen Kandidaten zurechtgelegt, auf der ein Name ganz oben steht: Mark Webber. Mit dem Australier wurde bereits Kontakt aufgenommen, doch seine leistungsbezogene Ausstiegsklausel im Jaguar-Vertrag greift erst in Budapest - vorher kann er bei keinem anderen Rennstall unterschreiben.

Verhindern kann einen Webber-Wechsel zu BMW-Williams nur noch ein plötzlicher Aufschwung bei Jaguar oder das Veto von Renault-Boss Flavio Briatore, der Webber managt und ihn auch gerne zu Renault holen würde, dort allerdings vor dem Dilemma steht, dass er mit Jarno Trulli einen Monaco-Sieger vor die Tür setzen müsste. Trulli zeigte zuletzt ansteigende Leistungen, weshalb anzunehmen ist, dass Renault in der gegenwärtigen Besetzung weitermachen wird.

Bezüglich des Webber-Transfers hat es zwischen Briatore und Williams bereits in Kanada erste Gespräche gegeben, mehr ist über den Stand der Verhandlungen im Moment aber nicht herauszufinden. Doch wer würde Teamkollege des Australiers, falls der Deal tatsächlich über die Bühne geht? Favorit auf den Platz ist momentan Jacques Villeneuve, der aller Voraussicht nach noch im Sommer zu Evaluierungszwecken einen Test absolvieren darf.

Wer wird Teamkollege von Ralf Schumacher bei Toyota?

Ferrari und McLaren-Mercedes haben keine freien Cockpits mehr, dafür steht aber noch nicht fest, wer bei Toyota Teamkollege von Ralf Schumacher, dessen Gehalt übrigens von 'Microsoft' finanziert werden soll, wird. Den jetzigen Piloten - Olivier Panis und Cristiano da Matta - werden nur geringe Chancen auf eine Vertragsverlängerung eingeräumt, Testpilot Ricardo Zonta könnte stattdessen befördert werden.

So bleibt die Frage, was David Coulthard 2005 machen wird. Der Schotte weiß seit Weihnachten, dass 2004 seine letzte Saison bei McLaren-Mercedes ist, hat bisher aber noch keine Verhandlungen mit einem Top-Team geführt. Lediglich mit Toyota wurde Coulthard zuletzt in Verbindung gebracht, ein Wechsel zu Jaguar anstelle von Webber, wie ihn britische Medien gerne sehen würden, ist vorerst aber noch kein Thema, könnte jedoch als Notfallvariante dienen.

Beim letzten verbleibenden Spitzenteam, BAR-Honda, wird es keine Veränderungen geben. Jenson Button wird den zweiten Teil seines Vierjahresvertrags als Teamleader absolvieren, aber auch Takuma Sato steht nicht zur Diskussion, da der Dritte von Indianapolis volle Unterstützung von Motorenhersteller Honda hat und in Suzuka als erster Japaner mit einem japanischen Triebwerk in Japan einen Grand Prix gewinnen soll.